Polylimnio Wasserfall
Wasserfälle von Polylimnio
In Griechenland sind es oft die kleinen Flüsse oder Bäche, die die schönsten Wasserfälle bilden. Wie im Fall der Polylimnio (übersetzt: Viele Seen) Wasserfälle sind sie sonst so unbedeutend, dass man auf Karten keine Namen findet, oder sie nicht einmal mit einer blauen Linie gekennzeichnet sind. Bei dem Flüsschen, das die Polylimnio Wasserfälle bildet, lässt sich immerhin erkennen, dass es irgendwo auf einer Höhe von 600 bis 700 Metern entspringt, zunächst nach Norden fließt, dann nach Osten schwenkt und nach rund 20 Kilometern in der Nähe von Petalidi schließlich ins Meer mündet.
Ist man dann in Polylimnio, erkennt man auch sofort, dass er mit seiner wunderbaren Türkisfärbung und seiner starken Sinterbildung ein ausgewachsener Karstfluss ist. Anders als Quelltuff, bei dem häufig Moos und organische Stoffe versteinert werden, so dass ein poröses und zunächst weiches Gestein entsteht, bildet der Fluss in Polylimnio mit seinem Wasser vorwiegend den reinweißen und festeren Kalksinter, mit dem er sein gesamtes Bett in dicken Schichten überzieht. Allerdings werden diese verschiedenen Begriffe selbst in der Fachliteratur nicht immer eindeutig zugeordnet.
Die Kaskaden von Polylimnio mit ihren Gumpen sind ein beliebtes Ausflugsziel inmitten einer wunderbar grünen Natur, wie man sie auch in Griechenland leider nicht mehr oft findet. Wegen ihrer Schönheit und guten Erreichbarkeit gehören sie zu den bekanntesten Wasserfällen der Peloponnes und sie werden auch von Griechen gerne besucht. Da sie deshalb oft schon im Frühjahr überlaufen sind, sollte man einen Besuch an Wochenenden oder Feiertagen meiden.
Von einem Wanderparkplatz führt der Weg zuerst ein paar hundert Meter hinab zum Fluss. Am Ufer folgt man nach links dem Pfad zum 500 Meter entfernten Stathula Wasserfall. Flussab wird der Weg immer schmäler und schlängelt sich schließlich über große Steine und Tritte. Nach Regenfällen kann es recht nass und das Gestein rutschig sein, weshalb festes Schuhwerk empfohlen wird. Am Wasserfalls muss man etwa 15 Meter hinabkraxeln, um sein große Becken zu erreichen, wo der Weg dann auch endet.
Flussauf passiert man zahlreiche Becken und Kaskaden. Über dem Wasser schwirren flinke Libellen und gaukeln bunte Schmetterlinge. Die Amphibien und Reptilien in der Schlucht bekommt man selten zu sehen, man sollte seine Schritte aber achtsam setzen, um weder Tiere noch die fragilen Kalkgebilde zu schädigen. Auch flussauf endet der Pfad nach einigen hundert Metern. Im Frühjahr steht das Wasser oft so hoch, dass man es ein Stück weit durchwaten muss. Es gibt zwar die Möglichkeit einer Rundtour, der schönste Weg zurück zum Parkplatz ist aber der entlang der Kaskaden.
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