Zwillingswasserfälle von Mokistianou
Zwillingswasserfälle von Mokistianou
In Hängen, die nördlich des Trichonida-Sees ansteigen, liegen auf etwa 160 Meter Höhe die Zwillingswasserfälle von Mokistianou. Geologisch ist das Gebiet durch stark verkarsteten Kalkstein und durch tektonische Brüche im Untergrund (verlinken mit Griechenlandartikel, Hydrogeologie) gekennzeichnet.
Der Bach, der die Wasserfälle bildet und den man als Mokistianos-Bach genannt findet, ist auf keiner Karte eingetragen. Seinen Ursprung hat er bei den Karstquellen im Ort Agia Sophia direkt neben der Straße von Agrinio nach Thermos. Die sammeln ihr Wasser in den Bergen, die nördlich des Trichonida-Sees zu mehr als 1.500 Meter Höhe ansteigen. Unten am Ufer des Sees tritt in Loutra Mirtias (Quellenkarte) knapp aus der Tiefe 20°C warmes Thermalwasser auf, das eine Zeit lang in einem kleinen Heilbad genutzt wurde. Wie fast alle in Griechenland wurde es aber schon vor geraumer Zeit aufgegeben. Unweit von Loutra Mirtias mündet der Bach von Agia Sophia in den Trichonida-See.
Zu erreichen sind die Zwillingsfälle sowohl auf einer Schotterpiste, die von der Uferstraße Perebos – Loutra hinaufführt, wie auch auf Wegen, die von Agia Sophia hinabführen. Insgesamt ist der Weg, der auf Straßen und Pfaden durch die Mokistianos-Schlucht führt, gut sieben Kilometer lang. Vom See her steigt der Schotterweg in einem niedrigen Wald zunächst steil an, bis man auf eine Ebene mit Oliven- und Obstbäumen gelangt. Hier kann man den Wagen abstellen (38.573000, 21.627250) und folgt etwa zehn Minuten einem Wiesenpfad, bis man zu einer Holztafel (der einzigen am gesamten Weg) gelangt, die den Weg hinab zum Wasserfall weist. Geht man weiter geradeaus, kommt man nach Agia Sophia.
Unten an dem idyllischen Wasserfall stehen uralte Platanen von knorrigem Wuchs. Die Luft ist feucht und kühl und das Wasser in den zwei Gumpen unterhalb der Kaskaden lädt zu einem Bad ein – zumindest im Frühjahr und Frühsommer, solang der Bach ausreichend Wasser führt. Als typischer Karstfluss verkommt auch der Mokistianos-Bach wie so viele in Griechenland im Sommer zu einem müden Rinnsal. Auch früher schon mussten die Mühlen, die einst an seinen Ufern standen, ihren Betrieb dann über viele Monate einstellen.
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