Alte Brücke Pfünz

 

 

  Quellentour Altmühl Koordinaten

 

 

Eine knapp 30 Kilometer lange Radtour, die in Teilstrecken auch gut zu wandern ist, verbindet verschiedene Quellen im Altmühltal, das in diesem Abschnitt besonders markante Felsformationen ausgebildet hat.

Die hellen Kalk- und Dolomitgesteine der Gegend stammen aus der Zeit des mittleren und oberen Weißen Jura und haben ein Alter von 150 bis 140 Millionen Jahren.  Sie entstanden aus den Ablagerungen eines ausgedehnten, verhältnismäßig flachen Meeresbeckens, in dem sich Schicht- und Riffkalke bildeten. Letztere entstanden durch das Wachstum von Schwämmen und Kalkalgen im Meer, wuchsen rasenförmig auf dem Meeresboden und bildeten allmählich Polster und Kuppen, die eine hügelige Unterwasserlandschaft entstehen ließen. Kalkschlamm, der zwischen den emporwachsenden Schwämmen und Algen festgehalten wurde, trug dazu bei, dass die Hügel sich verfestigten und Höhen von über 100 Metern erreichten. Teilweise wurde der Kalk dieser Algen-Schwammriffe lange Zeit nach ihrer Entstehung in harten Dolomit umkristallisiert.

Die Tour nimmt ihren Ausgang an der Gailachquelle, vorbei an den "Sieben Brünnlein" und tritt bei Altendorf in das Altmühltal ein, wo sie auf einem gekennzeichneten Radweg zunächst an der Attenbrunnmühle (48.884277, 11.098593) mit ihren Quellen vorbeiführt. Bereits für das 14. Jahrhundert ist hier eine Mühle nachgewiesen, deren Gebäude allerdings seit Jahrzehnten nicht mehr stehen. Die recht starken Quellen befinden sich auf Privatgrund direkt am Fuß des Prallhangs und werden heute für eine Forellenzucht genutzt. Ihr Wasser fließt in die direkt benachbarte Altmühl ab.

Auch die gefasste Quelle des Hüttenbachs (48.893455, 11.135493) in Obereichstätt befindet sich heute auf Privatgrund - hier der Alf-Lechner-Stiftung - und kann nur im Zusammenhang mit seltenen Führungen durch den Skulpturenpark auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs besichtigt werden. Die starke Quelle mit einer Schüttung von bis zu 750 l/s fließt in zwei Armen etwa 500 Meter weit zur Mündung in die Altmühl ab. Der klare und lebhafte "Hüttenbach" nimmt seinen Weg dabei vorbei an den Gebäuden eines alten Hüttenwerkes, das um 1700 drei Mühlen zur Verarbeitung von Eisenerz betrieb.

Von Obereichstätt aus führt die Tour weiter zur 405 Meter hoch gelegenen Kapellenbachquelle (48.897104, 11.182019) im nördlichen Eichstätt hinter der Mariahilf-Kapelle. Das mit Kalkstein ummauerte Becken, in das sich zwei Karstquellen mit einer Schüttung von 150 bis 250 l/s ergießen, ist mit Forellen besetzt, die jährlich am Gründonnerstag gefischt werden. Der Kapellenbach trieb früher mehrere Mühlen an. Das Gebäude der 1496 erbauten Walburgismühle ist noch erhalten und ein noch erhaltenes Mühlrad wird heute zur Stromerzeugung genutzt.

Durch die eindrucksvolle Altstadt von Eichstätt führt der Weg vorbei an der schönen Altmühlbrücke in Pfünz (48.889754, 11.259134) weiter zur Almosmühle, die bereits im Jahr 1282 erwähnt wird. Hier treten am Fuß eines mächtigen, überhängenden und von der Urdonau ausgewaschenen Dolomitfelsens fünf Karstquellen mit einer Schüttung von 35 l/s hervor, die zu einem Bach zusammengeführt sind und auch hier einst eine Mühle antrieben. Das Wasser stammt aus Ponordolinen auf der Hochfläche, bleibt auch nach Starkregen klar und hat eine recht konstante Temperatur von 10°C. Allerdings weist der Bewuchs des Quellbeckens auf einen überhöhten Nährstoffgehalt des Wassers hin, der durch Einträge auf der Albhochfläche verursacht ist, die in dem zerklüfteten Karstgestein nur unzureichend herausgefiltert werden.