Lippequelle mit Ente

 

 

     Lippequelle Koordinaten

 

 

Der etwa 8 m tiefe Quellteich des Flusses Lippe befindet sich am Südwestrand des Arminiusparks unterhalb der Ruine der Burg Lippspringe in Bad Lippspringeauf einer Höhe von 140 m ü. NHN. Er bezieht sein Wasser aus Versickerungen im südöstlich von Bad Lippspringe gelegenen Karstgebiet, wo Fließgewässer wie Beke und der Durbeke einen Teil ihres Wassers verlieren, sowie aus Niederschlägen, die im Kalkstein versickern und hier, an der Grenze des klüftigen Kalksteins zum wasserstauenden Emscher Mergel wieder zutage treten. Mit einer Schüttung von 740 l/s ist sie die größere von den zwei wesentlichen Karstquellen der Kurstadt Bad Lippspringe, die vor allem durch ihre Heilquellen Bekanntheit erlangte.

Die Lippequelle ist eine der größten und schönsten Flussquellen in Deutschland. Im Rahmen der Landesgartenschau 2017 wurden am Quellteich zwei "Aussichtsplattformen" installiert, sodass sich Besucher einen besseren Überblick machen können. Der tiefblaue Kolk im Quellteich wird im Volksmund „Odins Auge“ genannt. Der Sage nach soll der allmächtige germanische Göttervater Odin sein Auge herausgerissen und in die trockene Sennelandschaft geworfen haben, um sie mit Feuchtigkeit und blühendem Leben zu segnen. Den damaligen Menschen galt der geheimnisvolle und einzigartige Quelltopf als heiliger Ort. Im 8. Jahrhundert n. Chr. lagerte Karl der Große mit seinem Heer an den „Quellen der Lippe“, um hier Reichsversammlungen abzuhalten.

1832 wurde in einer Entfernung von nur etwa 25 m von der Süßwasserquelle der Lippe mit der Arminiusquelle eine warme Mineralquelle erschlossen. Sie galt bis dahin nur als Nebenquelle der Lippe. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft befindet sich die 15,9 °C warme Liboriusquelle. Noch heute kann man in der wunderschönen Trinkhalle, die im Jahr 1907 im neugotischen Stil errichtet wurde, das Heilwasser zu sich nehmen. Im Jahr 1913 erhielt der Ort Lippspringe schließlich den begehrten Titel 'Bad'. Dank seines fluoridhaltigen Calcium-Sulfat-Hydrogenkarbonats ist das Wasser der Liboriusquelle zur Behandlung von Magen- und Darmerkrankungen geeignet. Und diese Heilwirkung kam schon Papst Pius X. zugute, der an einer Stoffwechselerkrankung litt und die Quelle über die Grenzen von Bad Lippspringe hinaus berühmt gemacht hat. Weniger bekannt ist die Martinusquelle, die heute die Bewegungsbäder in der Klinik „Martinusquelle“ und in der „Westfalen-Therme“ speist.

Die Lippequelle steht unterirdisch mit der etwa 400 m östlich gelegenen Jordanquelle im Jordanpark in Verbindung, die mit starken Schwankungen durchschnittlich etwa 300 l/s schüttet, im Sommer jedoch auch trockenfallen kann. Sie entspringt aus 3 Quellaustritten, die mit Bruchsteinen eingerahmt wurden und bildet den Ursprung des Baches Jordan, der nach 20 m in den von rechts kommenden Thunebach mündet, der aufgrund des Wasserreichtums des Jordans im Unterlauf dessen Namen übernimmt. Das Wasser der Jordanquelle stammt wie das der Lippequelle aus Versickerungen der Beke und der Durbeke im klüftigen Kalkstein der westlichen Ausläufer des Eggegebirges. Ihr Charakter unterscheidet sich jedoch stark von der Lippequelle, da sie - in einem Wäldchen gelegen - keinen Quelltopf hat, sondern an mehreren Stellen am Fuß eines felsigen Hanges aussickert. So wachsen in ihr verschiedene Tauchblattpflanzen und  

Beide Quellen lassen sich mit einem kleinen und hübschen Spaziergang mit Arminiuspark gut zu Fuß erreichen. Dabei kann man auch einige Schluck Wasser im Pavillon der Arminius-Quelle nehmen. Eine schöne Radtour mit längeren Strecken an Lippe und Pader führt zu den Paderquellen in Paderborn.

 

 

 

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