Korana

 

 

Korana Koordinaten

 

 

Die Korana ist ein Karstfluss in Mittelkroatien, der seinen Ursprung an den Plitvicer Seen hat, genauer bei der Mündung des Flusses Plitvica am Ende der Seenkette. Diese Stelle wird Sastavci (dt. Zusammenfluss) genannt. Andere sind der Meinung, dass die Korana eigentlich bereits oberhalb der Seen entsteht durch den Zusammenfluss der Crna und Bijela. Beide bilden den Fluss Matica, dessen Wasser die Seen durchläuft und ganz wesentlichen Anteil an der Bildung der Travertinbarrieren und Tuffgesteinen von Plitvice hat.

Von den Seen aus durchfließt die Korana nach Norden die Kordun-Region und bildet dabei einige Kilometer lang die Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Im Ort Rastoke mündet über einige beeindruckende Tuffwasserfälle, die geologisch von gleichem Ursprung sind wie die Plitvizer Seen, der herrliche Fluss Slunjcica in die Korana. Nach 104 Kilometer mündet sie bei Karlovac in die Kupa.

Charakteristika der Korona sind ihr häufig wechselndes Erscheinungsbild, ihr smaragdgrünes Wasser und die langen Strecken, über die sie im Sommer unter ihrem Bett weiterläuft, um dann - oft viele Kilometer weiter flussab - wieder auszusickern. Dann fließt sie behäbig durch ihr stark mäanderndes Bett zwischen herrlich bewachsenen Ufern. Das Wasser erreicht Temperaturen bis zu 28°C und viele ihrer Gumpen sind beliebte Badeplätze. Lange Passagen, vor allem unterhalb Rastoke, werden auch von Booten befahren.

In der Regenzeit und nach der Schneeschmelze schwillt die Korana hingegen an, wird trübe und stürzt unter lautem Getöse über Wasserfälle und durch ihre malerischen Schluchten. Unterwegs wird sie von zahlreichen Quellen und Bächen gespeist, die ihr teils permanent, teils nur periodisch Wasser zuführen. Und an ihren Ufern finden sich wegen des stark verkarsteten Gesteins zahlreiche Höhlen.

Nach besonders langen Trockenperioden verliert die Korana ihr Wasser ein erstes Mal schon beim Dorf Korana nur wenige Kilometer nördlich der Plitvicer Seen. Den Mühlen im Dorf geht dann das Wasser aus, und unter der Brücke über die Hauptstraße Zagreb-Split sieht man ein trockenes Flussbett voller Tuff. Es ist beeindruckend, wie aus den starken Gewässern von Plitvice ein so kleiner Fluss wird, der bald vollständig austrocknet.

Die Strecke, wo die Korana die Grenze zu Bosnien bildet, ist nur schwer zugänglich. Die Ufer stehen dich und teils steil beieinander, sind überwachsen und schwer zu passieren. Zudem sollen hier auch noch nicht alle Minen aus dem Bosnienkrieg beseitigt sein. Nach dem Zufluss der Toplica betritt die Korana eine lange und überflutete Ebene, die sie zusammen mit dem Fluss Mutnica bildet. Immer noch belasten die Nebenflüsse aus der bosnischen Region um Cazin mit ihrer Lebensmittelindustrie die Korana mit Schadstoffen.

Vor Slunj betritt die Korana ihren vielleicht schönsten Canyon. In dieser Gegend gibt es auch zahlreiche Wanderungen, die zum Fluss hinab und an ihm entlangführen. Höhepunkte sind die Tuffwasserfälle des Mühlenstädtchens Rastoke, über die der Fluss Slunjcica in die Korana donnert, sowie die Wanderung entlang der Slunjcica zu deren Quelle. Geohydrologisch stehen die Slunjcica und die Korana mit dem Quellgebiet und den Schwinden der höher gelegenen Licka Jesenika westlich von Slunj in Verbindung.

Von Donji Taboriste etwas unterhalb Rastoke vorbei an Niksic und weiter in Richtung Blagaj liegt die Korana wieder in einem sehr schönen Canyon mit zahlreichen kleineren Wasserfällen und Kaskaden. Hier finden sich an den Ufern des Flusses besonders viele Quellen und einige alte, von Büschen überwachsene Mühlen. Ab Veljun wird der Fluss wieder flacher und besser von seinen Ufern her zugänglich. Mit dem Boot fährt man dann über Travertinschwellen und vorbei an goldgelben Sandbänken. Erst gegen Ende seines Laufes verliert die Korana diesen verspielten Charakter.