Örbackens kalkkärrs naturreservat
Örbackens kalkkärrs naturreservat 
Das nur knapp elf Hektar große Natura-2000-Schutzgebiet Örbacken (Örbackens kalkkärrs naturreservat) ist das wohl schönste und abwechslungsreichste Kalkquellmoor in Östergötland. Das Quellwasser, das in die offene Marsch hochdringt, sammelt sich in kleinen, mäandrierenden Bächen. Durch das kristallklare Wasser mit bläulichem Schimmer kann man erkennen, dass die Bachbetten mit weißen Kalkablagerungen bedeckt sind. Auf den eigentlich moorigen und sauren Böden sorgt der Quellkalk für eine reiche Flora, die typisch ist für Magerwiesen. Ab dem Frühsommer wachsen hier insbesondere viele Primelarten und seltene Orchideen. Damit das Gebiet nicht verbuscht, wird es im Sommer von Rindern beweidet.
Im Herbst spiegelt sich leuchtend das gelbe Laub der Bäume außerhalb der Umzäunung auf den Wasserflächen. Kaum sichtbar sind hingegen die unzähligen kleinen Quellschnecken, etwa die nur zwei Millimeter lange Blanke Windelschnecke (Vertigo genesii), die in Deutschland als ausgestorben galt, bis man 2008 bei Garmisch-Partenkirchen eine lebende Population wiederfand.
Obwohl es in Skandinavien nur wenige Böden gibt, die geologisch von Kalkgestein aufgebaut sind, waren Kalkquellmoore früher in Schweden relativ weit verbreitet. Doch auch hier sind sie durch Entwässerung und andere landwirtschaftliche Melioration zur Rarität geworden. Das kleine Areal, in dem sich trockene und sumpfige Flächen abwechseln, ist mit einem Rundweg erschlossen, der stellenweise auf Holzbohlen verläuft. Sieht man sich das Wasser in den Pfützen genauer an, so erkennt man auf manchen Oberflächen schillernde Biofilme aus eisenliebenden Bakterien. Die Erde muss hier also – wie oft in moorigem Terrain - einen hohen Eisengehalt haben.
Neben dem heute auf 100 Metern Höhe gelegenen Naturreservat liegt das Mjölbyfältet. Die ehemalige Uferlinie des Yoldia Meeres, dessen Spiegel rund 100 Meter höher gelegen hatte, kann in der Nähe vom Örbackens kalkkärrs naturreservat heute noch nachvollzogen werden.
Gut 100 Meter von dem Natura-2000-Schutzgebiet entfernt gibt es am Waldrand einen kleinen Parkplatz.