Leitfaden zur Quellensuche

Quellenleitfaden

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Willkommen zum Quellenleitfaden - unserem umfassenden Begleiter in die faszinierende Welt der Quellen. Ob Ihr nun aus Neugierde, Naturverbundenheit oder wissenschaftlichem Interesse mehr über diese kostbaren Naturschätze erfahren möchten, hier findent Ihr wertvolle Informationen und praktische Anleitungen zur Erkundung, Dokumentation und zum Schutz von Quellen.

 

 Lungälvens Wildnis

 

 

Källdalen, Lungälvens ravinsystem Koordinaten

(Quellental im Schluchtensystem des Lungenflusses)

 

Ein intensives Naturerlebnis bietet das Quellental, das Teil eines Naturreservats am Fluss Lungälven ist. Es handelt sich dabei um ein ausgeprägtes Schluchtensystem (ravinsystem), das kräftige Quellen seit der letzten Eiszeit in den relativ weichen Sandstein gekerbt haben. Ursprünglich waren diese Quellen vom Lungälven durch Eintiefung vermutlich direkt an dessen rechtem Ufern aufgeschlossen worden. Durch rückschreitende Erosion haben sie sich dann immer weiter in das Plateau zurückgezogen und mit ihren Bächen das heutige Schluchtensystem mit steilen Kerbtälern und sumpfigen Talböden gegraben.

Mittlerweile treten die Quellen mehrere hundert Meter entfernt vom Fluss aus. Die Mündungen der Quellbäche quert man auf Stegen am Ufer des Lungälven. Bis an die Talabschlüsse vorzudringen, wo das Wasser aus der Erde tritt, ist wegen des wilden und sumpfigen Geländes nicht möglich. Auch in den Bächen selbst kann man sich nicht fortbewegen. Sie sind wegen umgestürzter Bäume, vor allem aber wegen tiefem Treibsand, der sich in ihnen gebildet hat, nicht begehbar.

 

   

aus: https://www.naturkartan.se/de/explore?category=25 (links), https://apps.sgu.se/kartvisare/kartvisare-kallor.html (rechts)

 

Der Wanderweg beginnt am Parkplatz neben der Brattforshyttan (https://de.wikipedia.org/wiki/Brattforshyttan). Hier wurde der Fluss schon im 16. Jahrhundert angestaut und seine Wasserkraft zur Eisenverhüttung sowie zum Betrieb von zwei Hämmern genutzt. Man quert den temperamentvollen kleinen Fluss auf einer Brücke und folgt ihm dann an seinem rechten Ufer nach Süden. Obwohl der Lungälven bald wieder ruhig mäandert, ist dieser Weg doch anspruchsvoll. Immer wieder führt er auf dem glatten Waldboden steil hinauf und hinab, um sumpfige Uferabschnitte zu umgehen. Zur Zeit der Schneeschmelze und nach Niederschlägen ist er morastig, die Stege entlang des Ufers sind rutschig und teilweise überspült. Selbst in Gummistiefel mit Profilsohlen und mit Wanderstöcken weiß man nicht, wie weit einen der selten begangene Pfad in die wunderbar naturbelassene und wilde Wasserlandschaft vordringen lässt. Doch wie weit man auch kommt, man wird belohnt mit artenreichen und mystischen Auen, wunderbaren Moosen, Farnen, Flechten und einer Stille, die nur vom leisen Rauschen des Wassers unterbrochen wird. Ein Stück schwedische Natur, das man ohne diesen Pfad nicht kennenlernen könnte.

Wenn man nach etwa dreieinhalb Kilometern zum Unterstand Algdalen kommt, hat man die Wahl: Entweder man zweigt nach rechts zum Djupadalen ab und erreicht nach etwa zwei Kilometern oben an der S763 einen Wanderparkplatz, oder man quert den Fluss, steigt hinauf bis Hedenskog und folgt dem Lungälvsleden von dort aus weiter am Fluss - soweit es eben möglich ist. Erwischt man es gut, kommt man nach etwa 15 weiteren Flusskilometern in Ladubäcken an. Auch wenn das nicht möglich ist, kommt man mit reichen Eindrücken zurück: Der Weg ist das Ziel.