Begriff Definition
Faunistische Besiedlung von Quellen

Auf die faunistische Besiedlung von Quellen nehmen vor allem Strömungsgeschwindigkeit, Substratbeschaffenheit, organisches Material und chemisch/physikalische Parameter wie Temperatur, Sauerstoffkonzentration und Nährstoffgehalt Einfluss.

In den Quellen Mitteleuropas leben rund 1.500 verschiedene Tierarten. Davon sind 465 Arten echte Quellspezialisten (krenobionte Arten), d.h. Arten, die nur in diesen räumlich sehr begrenzten Lebensräumen vorkommen. Zu ihnen gehören zum Beispiel der Alpenstrudelwurm (Crenobia alpina), die Quell-Köcherfliege (Crunoecia irrorata) und die Quellschnecke (Bythinella bavarica). Der Großteil der Quellarten sind Zerkleinerer und Detritusfresser, zum Beispiel Flohkrebse, die Falllaub oder Totholz zersetzen oder Algenaufwuchs auf dem Bodensubstrat abweiden. Zweiflügler, Schnecken und Krebse bilden die Gruppen mit dem größten Artenspektrum.

Zu den höchstentwickelten Bewohnern der Quellbiotope gehören die Larven des Feuersalamanders (Salamandra salamandra), die auch als Leitart der Quellregionen zählen, da sie auf kühles, sauberes Wasser angewiesen sind.

Eine Besonderheit einiger der in den Quellen lebenden Insekten besteht in der frühen Flugzeit bereits ab Februar. Dies wird durch die im Winter vergleichsweise hohe Temperatur des Quellwassers ermöglicht, die eine Weiterentwicklung auch in dieser Jahreszeit erlaubt. In anderen Fließgewässerregionen müssen dagegen viele Arten während der kalten Jahreszeit Entwicklungspausen einlegen und beginnen deshalb erst ab April zu schlüpfen.

 

http://www.alpenquellen.com/fauna_und_flora.htm

http://www.die-natur-gewinnt-immer.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Quellenkartierung.pdf