Möserer See Badeplatz

 

 

 Möserer See, Lottensee,

  Wildmoossee Koordinaten

 

 

Die benachbarten drei Seen liegen auf dem Seefelder Plateau, einer mittelgebirgsartigen Tal- und Beckenlandschaft oberhalb des Inntals. Aus geohydrologischer Sicht sind der Lottensee und der Wildmoossee vorrangig von den Karsterscheinungen im Wettersteinkalk und Hauptdolomit geprägt, der Möserer See hingegen von der wannenartigen Landschaft, die der eiszeitliche Inngletscher hinterlassen hat. Einige der geschliffenen Mulden konnten sich im Lauf der Zeit nach unten mit dichtenden Sedimentschichten anfüllen und sich durch das gestaute Niederschlagswasser zu Mooren entwickeln. So führt einen die schöne Wanderung, mit der die Seen verbunden sind, auch an die Entstehungsgeschichte dieser Landschaft heran.

Der knapp drei Hektar große und bis elf Meter tiefe Möserer See liegt landschaftlich reizvoll auf 1.284 Meter Höhe in einer dieser Felswannen, die mit Moränenschutt angefüllt sind. Durch die Ablagerung von Sedimenten und Ton hat er einen anmoorigen Charakter mit einer entsprechend dunkleren Färbung, was ihn trotz seiner Höhe zu einem der wärmsten Seen Tirols und zu einem beliebten Badesee macht. Im Gegensatz zum Wildmoossee und Lottensee, die nur episodisch auftreten, hat er das ganze Jahr über einen etwa gleichbleibenden Wasserpegel. Er bietet Lebensraum für viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten wie etwa den Edelkrebs. Wegen seiner Bestände an Alpenrosen wurde er bereits 1942 zum Naturdenkmal erklärt. Der idyllische See mit seiner kleinen Insel ist ganz von Wald umgeben und wird von einem Wanderweg umrundet. Sein Wasser fließt am südlichen Ende in den Mösererseebach, der steil ins Inntal abfällt und zwischen Telfs und Pettnau in den Inn mündet.

Von ganz anderem Charakter sind die beiden nur etwa eineinhalb Kilometer Luftlinie entfernten Karstseen, der Lottensee und der Wildmoossee, die beide nur periodisch auftreten. Während solche Seen im Karst des Balkans recht häufig sind, stellen sie im Alpenraum eine Rarität dar. Während der Lottensee häufiger Wasser führt, füllt sich der Wildmoossee nur alle paar Jahre. Normalerweise sind allenfalls einige kleinere Pfützen von ihm zu sehen oder seine Estavellen, durch die das Wasser an die Oberfläche drückt und durch die es sich bald darauf wieder in den Untergrund zurückzieht. Es müssen viele Faktoren wie starke Niederschläge und Schneeschmelze zusammenspielen, damit der Grundwasserspiegel in den unterirdischen Felsklüften so stark ansteigt, dass alle beide Wiesenmulden sich mit Seen füllen. Bei besonders schnell ansteigenden Grundwasserständen kann man mit viel Glück das Wasser sogar in Form kleiner Springquellen austreten sehen.

Aber auch wenn die beiden periodischen Seen nicht mit Wasser angefüllt sind, vermittelt die schöne und einfache Wanderung, die alle drei Seen verbindet, anschauliche Einblicke in die Hydrogeologie einer Alpenlandschaft. Als Ausgangspunkte können der Parkplatz bei der Tourismusinformation in Mösern (47.311574, 11.146548) oder ein Parkplatz am Lottensee (47.322962, 11.128283) gewählt werden.