Wasserland Deutschland
- Wasser als Landschaftsgestalter
- Limnologie und Typisierung von Binnengewässern
- Naturräumliche Großregionen Deutschlands
- Heilige „Bründl“ und artesische Quellen
- Mineralwässer und Heilbäder
- Die Eingriffe des Menschen
- Tagebauseen und Baggerweiher
- Wasserqualität
- Wasser erleben
- Galerie
- Verwendete Internetquellen und weitere, interessante Informationen
Wasser als Landschaftsgestalter
Die Bildung von Landschaft beruht auf einem komplexen Kräftespiel von Tektonik, Zeitdauer, Klima, chemischen und biologischen Verwitterungsprozessen, mechanischer Erosion. Wasser spielt dabei eine entscheidende Rolle: es gibt der Landfläche in flüssiger Form oder als Eis ihr Profil, trägt durch das Verfrachten von Geröll und Sedimenten zum geologischen Aufbau des Untergrunds bei und macht Leben möglich. Wasser ist Sinnbild des ewigen Wandels.
Die ältesten Fossilien, die man bisher gefunden hat, führen in die Urmeere des Archaikums und sind 3,5 Milliarden Jahre alt: fadenförmige Zellen in Kieselgesteinen Westaustraliens, wahrscheinlich Blaualgen (Cyanobakterien). Während des Kambriums vor 541 bis 485 Millionen Jahren nahmen die Lebensformen in einer geologisch kurzen Zeitspanne so stark zu, dass man von einer „Kambrischen Explosion“ spricht. Erst wenige dieser frühen Lebensformen sind heute bekannt. Erst in jüngster Zeit haben Wissenschaftler kleinste Mikroorganismen gefunden, die ihr Dasein in härtestem Gestein wie Granit oder in tausenden Metern Tiefe fristen und ohne Licht oder Sauerstoff alleine durch chemische Reaktionen zur Korrosion der Gesteine beitragen.
Die bekanntesten biogenen Gesteine sind Kohle und Kalkstein. Vor ungefähr 350 Millionen Jahren wurden abgestorbene Pflanze in weitläufigen Sumpfgebieten und Wäldern unter Sauerstoffabschluss zu mächtigen und weitflächigen Torfschichten. Als sie von Meeren überspült wurden und durch abgelagerten Sand, Stein und Geröll unter großen Druck gerieten, senkten sie sich ab und verfestigten sich im Untergrund zu Braunkohle. Hielten Druck und hohe Temperaturen länger an, so verfestigten die sich weiter zu Kohle. Jünger ist der biogene Kalkstein, den vor etwa 250 bis 140 Millionen Jahren Mikroorganismen, Steinkorallen, Schnecken, Muscheln oder Schwämme in flachen tropischen Meeren ablagerten. Er macht einen guten Teil unserer Kalkgebirge aus, die später durch Hebungen und Faltung aufgestiegen sind.
Vereisungen gab es im Lauf der Erdgeschichte immer wieder. Schon aus der Zeit vor 2.400 Millionen Jahren kennt man die „Paläoproterozoische Vereisung“, die 300 Millionen Jahre anhielt. Besser bekannt sind die jüngsten Vergletscherungen im Quartär, die von wesentlich kürzerer Dauer waren und nach den Flüssen benannt sind, entlang derer sich das Eis erstreckte: im Süden Günz, Mindel, Riß und Würm, im Norden nach Elster, Saale und Weichsel. Gletscher mit bis zu 3.000 Metern mächtigen Eispanzern schoben sich damals von Norden und Süden herkommend über das Land, senkten es mit ihrem ungeheuren Gewicht ab, hoben breite Gräben aus die sie mit Geröll und Sedimentschichten wieder anfüllten, türmten Moränen auf und bildeten Urstromtäler. Und das immer wieder. Die Schichtaufbauten den diese Gletscher mit ihrem Geröll hinterlassen haben und die Urstromtäler ihrer Schmelzwässer prägen noch heute den Untergrund und das Landschaftsprofil in weiten Regionen Deutschlands.
Gletscher, Moränen, Urstromtal |
Schichtaufbau der Schotter verschiedener Kaltzeiten im Alpenvorland auf dem Tertiären Grundgestein |
Seit dem Abschluss der letzten Eiszeiten vor etwa 10.000 Jahren führt das Wasser sein Werk unablässig fort, über wie unter der Erdoberfläche. Es vertieft Flüsse, Gräben und Schluchten, verfrachtet Geschiebe, lagert dichtende Tonschichten ab, setzt Muren in Bewegung, Hochwässer fressen sich in Erdschichten.
Sturzflut im Ahrtal 2021
Unter der Oberfläche folgt Wasser in Böden, Klüften und Höhlen so lange der Schwerkraft, bis es an wasserundurchlässigen Schichten unter Druck aufsteigt und als Quelle wieder an die Oberfläche tritt. Im Kalkstein korrodiert es dabei Höhlensysteme mit ganzen unterirdischen Flusssystemen, lagert seine Fracht als Tropfstein und Sinter wieder ab. Unser wertvollstes Wasser ruht in tiefen und uralten Lagerstätten, die der Regen erst erreicht, nachdem er Monate oder selbst Jahre durch den Untergrund gesickert ist. Winter für Winter sprengt gefrierendes Eis neue Risse in die Berge bis ihre Flanken ins Tal stürzen. Unsere keltischen Vorfahren wurden vor rund 3.500 Jahren Zeugen eines gewaltigen Bergsturzes, der mit 250 Millionen Kubikmetern Gestein und der Wucht von 220 Hiroshima-Bomben ins Tal donnerte, die heute 2.962 Meter hohe Zugspitze ihre Stellung als „Dreitausender“ kostete und die Landschaft um den Eibsee völlig neu gestaltete.
Limnologie und Typisierung von Binnengewässern
Weltweit sind fast 70% des Süßwassers als Eis und Schnee gebunden, 30% bilden Grundwasser, Bodenfeuchte, Sümpfe und Dauerfrostböden, nur 0,3% Flüsse, Bäche und Seen. Trotz des Klimawandels mit zunehmenden Trockenperioden und sinkenden Grundwasserspiegeln gilt Deutschland als wasserreich. Von den rund 188 Milliarden Kubikmetern Wasser die jährlich zur Verfügung stehen werden 13,5% entnommen und nach Gebrauch dem Wasserkreislauf wieder zugeführt werden – die wenigsten in einem wünschenswerten Zustand.
Die Wasserflächen haben in den letzten Jahrzehnten durch das Befüllen von Tagebauen und Kiesgruben sowie die Errichtung von Talsperren stetig auf heute über 9.000 Quadratkilometer zugenommen. Die deutschen Gletscher hingegen bauen kontinuierlich Masse ab und haben schon mehr als die Hälfte ihrer Flächen verloren. Im Sommer 2022 ist der Südliche Schneeferner so stark abgeschmolzen, dass er seinen Status verloren hat und Deutschland jetzt nur noch drei Gletscher zählt, schon recht bald wohl gar keinen mehr. Lediglich der Rhein und der Inn stellen noch eine Verbindung zu den großen Alpengletschern her.
Wegen des geologisch sehr komplexen und verschiedenartigen Untergrunds sind auch die Binnengewässer Deutschlands außerordentlich vielfältig: reißende Gebirgsflüsse mit steinigen Betten und klarem Wasser, träge Ströme und Kanäle, unzählige Bäche und Drainagegräben, weite Seenplatten und tiefe Bergseen, Tümpel, Auen, Marschen, Sümpfe, Moore mit Moosaugen: Fast alle Typen von Fließ- und Stillgewässern sind zu finden, dazu mit der Nord- und Ostsee zwei Meere von ganz unterschiedlichem Charakter.
Die Limnologie beschäftigt sich seit gut 100 Jahren mit Binnengewässern. Sie erarbeitet Typologien für Gewässer an der Oberfläche wie auch für die vielfach größeren Wassermengen unter der Erde, sie quantifiziert und beschreibt deren Stoff- und Energiehaushalt, untersucht Ökosysteme, abiotische und biotische Prozesse. Irgendwo zwischen Hydrologie, Ökologie und Ozeanographie führt sie noch ein Nischendasein. Mit dem Klimawandel fällt dem Grundwasserschutz, dem Schutz der Wasserbewohner, der Renaturierung, Vitalisierung und natürlichen Reinigung von Gewässern, dem allgemeinen Management von Binnengewässern eine immer wichtigere Rolle zu. Damit wird voraussichtlich auch der Stellenwert der Limnologie steigen.
Zunächst unterscheidet sie Fließ- und Stillgewässer. Ein wesentliches Kriterium für die Bewertung der Fließgewässer ist ihr Substrat, ein Oberbegriff für Gestein, Kies, Sand, aufgeschüttetes Lockermaterial oder Verwitterungsprodukte in ihren Betten. Vor allem bei Flüssen findet man in der Natur zahlreiche Mischtypen, bei denen etwa die Oberläufe - von steinigem Material geprägt - klares Wasser haben, in den Unterläufen Sedimente das Wasser dann aber zunehmend trüben. In Lößregionen werden Gewässer schon bald nach ihren Quellen durch Feinmaterial eingetrübt, in moorigen und anmoorigen Gegenden sind die Bäche pH-Wert-sauer und durch Huminstoffe dunkel gefärbt.
Seen und andere Stillgewässer unterscheidet man nach ihrem Nährstoffgehalt als oligotroph, mesotroph und eutroph oder nach ihrer Entstehung: sind sie glazialen Ursprungs oder Karstseen? Handelt es sich um natürlich oder künstlich entstandene Stauseen, sind sie durch Vulkanismus, Meteore, Tektonik entstanden? Beziehen sie ihr Wasser aus Niederschlägen, Zuflüssen, Quellen oder Grundwasserleitern? Wie groß ist ihr Einzugsgebiet? Wie ist ihr Grund beschaffen und wie ihr Wasser geschichtet? Welche Lebensformen und welche Wasserqualität weisen sie auf? Je nach Forschungsansatz und Untersuchungsgegenstand fallen die Typisierungen unterschiedlich aus. Und je nach ihrem Charakter bilden sie unterschiedliche Lebensräume.
An mancher Quelle hat man winzige Spezialisten entdeckt, die es vermutlich ausschließlich an dieser einzigen Quelle gibt, auf einem Lebensraum von kaum fünf Quadratmetern. Sie haben sich entwickelt durch ein ganz spezifisches Zusammenspiel von Wassertemperatur, Art der Quellschüttung, physikalischen und chemischen Eigenschaften des Wassers, Dauer der Sonneneinstrahlung und Eigenschaften des erweiterten Quellareals.
Naturräumliche Großregionen Deutschlands
Vom Wattenmeer bis zu den Alpen werden 858 Einzellandschaften und 24 Landschaftstypen unterschieden. Letztere definieren sich über ihre naturräumliche Ausstattung und die Nutzung ihrer Flächen. Großregionen sind die norddeutsche Tiefebene, die Mittelgebirge, das Voralpenland und die Alpen.
Gewässer der norddeutschen Tiefebene
Landschaft und natürliche Gewässer auf den Moränen der maximal 200 Meter hoch ansteigenden norddeutschen Tiefebene sind von der Eiszeit und deren Urstromtälern geprägt. Die Wasserlandschaften sind vielfältig: ausgedehnte Marschen, die natürlicherweise dem Einfluss der Gezeiten und Sturmfluten unterliegen und deren Gewässer von Schlick und Sand geprägt sind, breite Flüsse, zahllose Bäche und Drainagegräben auf fruchtbaren Lössböden, Seenplatten, Teiche, Kolke, Reste ursprünglich ausgedehnter Auen, Moore und Sümpfe.
Die großen Flüsse Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder und Weichsel durchfließen die Tiefebene mit geringem Sohlgefälle und zumeist ruhigem Lauf in nördliche und nordwestliche Richtung hin zu Nord- und Ostsee. Schon im Mittelalter begann man, diese Flüsse zu begradigen und mit Kanälen zu verbinden, um sie den Bedürfnissen der Schifffahrt anzupassen. Ihre Ufer sind flach oder mit Dämmen versehen. Durch Längs- und Querverbauungen gingen im Lauf der Jahrhunderte nicht nur die meisten Auenwälder und Überschwemmungsgebiete verloren, sondern mit ihnen auch die Selbstreinigungskraft des Wassers.
Flussab auf den schweren Lössböden der Börden werden in die oft moorig-dunklen Wässer immer mehr Sedimente eingeschwemmt. Naturnahe Flüsse haben strömungsberuhigte Zone, in denen sie Sand und Sedimente ablagern, in begradigten Betten werden sie hingegen ins Meer getragen. Die 334 Kilometer lange Havel durchfließt mit einem Höhenunterschied von nur 43 Metern zahlreiche Seen, Nebenarme und Binnendeltas. Ihr Wasser ist deshalb vergleichsweise arm an Sedimenten und das Flusswasser hätte durch Ruhezonen und Wasserpflanzen gute Voraussetzungen, sich zu regenerieren. Trotzdem ist der Fluss ökologisch alles andere als intakt, vor allem wegen der vielen belasteten Einleitungen aus Landwirtschaft, Kläranlagen und Industrie. Im Jahr 2010 ging das Umweltbundesamt davon aus, dass sich 77% der Tieflandflüsse in einem unbefriedigenden bis schlechten Zustand befinden.
Einige Abschnitte von Havel, Spree, Oder und vielen kleineren Flüssen zeugen aber noch heute von den ursprünglich wunderbaren Naturräumen. An der Elbe wurde durch Rückverlegung des Deichs auf 600 Hektar ein durchgehender Verbund überflutbarer Auenwälder geschaffen. Auch an anderen Fließgewässern wird um zahlreiche Projekte zur Renaturierung gerungen. Nach einem verheerenden Fischsterben im Sommer 2022 wurden Forderungen zum Schutz und zur Renaturierung der Oder laut, um die Natur darin zu unterstützen, wieder intakte Ökosysteme aufzubauen. Erfolg hätte das aber nur haben, wenn sich beide Anrainerstaaten auf Maßnahmen einigen und Zuwiderhandlungen konsequent verfolgen würden. Da wartet man lieber ein paar Jahre lang ab, ob die Natur das Debakel nicht ganz von alleine richtet...
Die Frage nach der genauen Zahl natürlicher Seen in Deutschland ist trotz Satelliten, die praktisch alles und jeden ablichten, erstaunlicherweise noch immer nicht beantwortet. Schätzungen gehen von 15.000 bis 30.000 Seen mit mehr als einem Hektar Größe aus. Die meisten liegen in Regionen mit glazialem Ursprung, also im Voralpenland und der norddeutschen Tiefebene. Brandenburg (2857) und Mecklenburg-Vorpommern (2044) sind zusammen mit Baden-Württemberg (2797) die seenreichsten Bundesländer. Alleine die über 6.000 km² große Mecklenburgische Seenplatte zählt über 1.000 natürliche Seen. Die Gletscher der Alpen haben sich tiefer eingegraben als die aus Richtung Skandinavien, was man bis heute an der Tiefe der Seen erkennt. Das 30 km² große Steinhuder Meer westlich von Hannover ist keine drei Meter tief, so dass sich in den letzten Jahrtausenden bereits große Teile der ursprünglichen Wasserfläche zu Randmoore entwickelt haben. Die 112 km² große Müritz ist als größter See Deutschlands 31 Meter tief, der nur halb so große Starnberger See 128 Meter, Walchensee und Königssee jeweils 190 Meter, der Bodensee 251 Meter. Der Chiemsee und Tegernsee liegen gleichauf mit dem Pulvermaar im Westeifler Vulkanfeld bei jeweils 73 Metern.
Bescheidener als die Mecklenburgische Seenplatte gibt sich die landschaftlich reizvolle holsteinische Schweiz mit ihren rund 200 Seen. Der auf nur 20 Meter Höhe gelegene Große Plöner See mit seinen kleinen Inseln ist mit 28 km² Fläche der größte in Schleswig-Holstein. Wie bei vielen Stillgewässer im Norddeutschen Tiefland liegt sein Grund unterhalb des Meeresspiegels. Obwohl er in einen Naturpark eingebettet ist, machen auch ihm Belastungen mit Quecksilber und Abbauprodukten des Unkrautvernichters Glyphosat zu schaffen.
Gewässer, die so klares und helles Wasser haben, dass sie Tauchern ordentliche Sichttiefen bieten sind selten, aber es gibt sie. Den 70 Meter tiefen Großen Stechlinsee etwa, der schon seit über 50 Jahren erforscht und dokumentiert wird. Man vermutet in ihm ein riesiges Toteisloch, das die Skandinavischen Gletscher hinterlassen haben. In den weitläufigen Urstromtälern und Schotterebenen der norddeutschen Tiefebene sind sie so häufig, dass manche Fachleute der Ansicht sind, die Mehrzahl der Seen dort sei aus Toteislöchern entstanden. Getaucht wird auch im Schmalen Luzin, einem Relikt der Weichseleiszeit, im Kreidesee bei Hemmor, dem Süplinger Canyon oder dem Großen Teich bei Torgau. Viele der klaren Gewässer sind ehemalige Steinbrüche oder Kiesgruben, deren steinige Betten sich mit Grund- oder Regenwasser gefüllt haben oder geflutet wurden. Dadurch haben sie nur einen mäßig hohen Nährstoffgehalt und wenige Mikroalgen.
Grundwasser und Quellen in der norddeutschen Tiefebene
Die norddeutsche Tiefebene ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Gebiet mit reichen Grundwasserressourcen, die vor allem in den mächtige Sand- und Kiesschichten der Kreidezeit und des Quartär lagern. Allerdings gilt ihre chemische Qualität vielerorts als schlecht, wie das Umweltbundesamt 2021 festgehalten hat und die mittlere jährliche Grundwasserneubildung war in vielen Gebieten schon im Untersuchungszeitraum 1960 bis 1990 zu gering. Hinzu kommen saure Komponenten durch das Versickern von Niederschlägen in anmoorigen Böden sowie Salzlager und Küstennähe, die das Grundwasser regional versalzen, was bei künstlicher Bewässerung auch das Versalzen der Böden zur Folge hat.
Chemischer Zustand der Grundwasserkörper |
Mittlere jährliche Grundwasserneubildung |
Während Grundwasser in Deutschland zumeist in Tiefen von fünf bis zehn Metern zu finden ist, lagern hier manche Vorkommen entlang der Urstromtäler und tieferen eiszeitlichen Rinnen direkt unter der Oberfläche, weshalb viele der Gewässer mit dem Grundwasser in Verbindung stehen. Die Sümpfe, die sich unter solchen Umständen natürlicherweise bilden, wurden mit Drainagen trockengelegt, um den Boden landwirtschaftlich nutzbar zu machen. In dem wassergesättigten Milieu entstand auch zahlreiche Moore, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in küstennahen Regionen Niedersachsen haben. Hochmoore wachsen etwa einen Millimeter pro Jahr - für den Aufbau eines zehn Meter mächtigen Torfkörpers benötigen sie 10.000 Jahre. Jedoch sind auch hier durch menschliche Eingriffe nur noch Reste der Moorflächen intakt. Durch den Zukauf von Parzellen versucht man, zusammenhängende Flächen wieder zu vernässen.
So erstaunt es zunächst, dass es vergleichsweise wenige natürliche Quellen gibt. Sie häufen sich erst an der südlichen West-Ost-Barriere Teutoburger Wald (bis 450 Meter hoch), Haarstrang, Deister (jeweils etwa 400 Meter), Harz (Brocken 1.141 Meter) und weiter östlich am Erzgebirge mit seinen uralten metamorphen und magmatischen Gesteinen. Allerdings gibt es auch hier Kleinode wie die Quelle der Schwinde in der Lüneburger Heide, die mit einer Schüttung von 60 l/s nicht nur die zweitstärkste in Niedersachsens ist, sondern mit ihren leuchtenden Farben und blubbernden Sandvulkanen auch eine der schönsten in Deutschland.
Verteilung der Quellen in Norddeutschland - Abgeleitet aus OSM Einträgen zum Thema Quelle
Einer der Gründe für die geringe Zahl von Quellen ist die geringe Geländeneigung und damit verbunden der geringe Fließdruck des Wassers. Zudem fehlen im eiszeitlichen Lockergestein dichtende Barrieren, an denen das Wasser unter Druck aufsteigt, wie beispielhaft das unterirdische Profil im Südwesten Berlins zeigt.
Sinkende Grundwasserspiegel in den trockenen Hitzesommern der jüngsten Vergangenheit haben den Konflikte zwischen Wasserversorgern und landwirtschaftlichen Nutzern vor Augen geführt. Die zur Bewässerung bewilligten Wassermengen wurden an manchen Brunnen um ein Vielfaches überschritten wie Recherchen zeigten. Der Streit um die gewaltigen Wasserentnahmen und eine mögliche Grundwasserverschmutzung durch die Tesla Gigafactory in Grünheide, einem der trockensten Gebiete Deutschlands, zeigt die komplexen Zusammenhänge: die Grundwasserabsenkung bedroht nicht nur die Trinkwasserversorgung, sondern auch Niedermoorbereiche im zehn Kilometer entfernten Naturschutzgebiet Löcknitztal oder das FFH-Gebiet Müggelspree. Gerade der Schutz von Mooren und Feuchtgebieten hat die Grundwasserkörper einzuschließen. Auch wenn Experten nicht von einer drohenden Versteppung Brandenburgs sprechen, lassen sinkende Grundwasserspiegel, Ernteeinbußen, der Zustand der Wälder, der dramatische Rückgang wasseraffiner Arten und Sandstürme nichts Gutes erwarten.
Gewässer der Mittelgebirge
Die waldreichen deutschen Mittelgebirge sind zwischen 300 und 1.000 Meter hoch, Schwarzwald und Bayerischer Wald über 1.400 Meter. Auf harten Grundgebirgen liegen weichere Deckgebirge, die das Landschaftsprofil und die Gewässer prägen. Die sehr unterschiedlichen Gesteine Gneis und Granit, basaltische Vulkanite, Schiefer, Buntsandstein, Muschelkalk, Kreide oder Löß spiegeln die geologische Entstehung der jeweiligen Regionen wider und dienen der Geologie zur naturräumlichen Gliederung.
Die Karstgebiete der Fränkischen und Schwäbischen Alb sowie der Harz zählen zwar zu den Mittelgebirgen, unterscheiden sich hydrogeologische aber in vielen Merkmalen, weshalb sie unten gesondert vorgestellt werden.
In den Kaltzeiten waren die Mittelgebirge in Höhen über 900 Metern vergletschert. Typisch für viele sind ausgedehnte Hochflächen, die an ihren Rändern in ein steileres Relief übergehen. Ein Teil der Fließgewässer hat seinen Ursprung in den Mooren, anmoorigen Gebieten oder Sümpfen der Hochflächen, die ihr Wasser aus Niederschlägen beziehen. Der pH-Wert solcher Bäche kann erheblich sauer sein, die Wässer sind klar aber von Huminstoffen dunkel gefärbt. Andere entspringen in Gegenden mit der für Mittelgebirge typischen Braunerde, die wenig fruchtbar ist und ihre Farbe von oxidiertem Eisen (Rost) bezieht. Wegen der geringen Geländeneigung bilden die Bäche auf den Höhen Muldentäler mit flachen und breiten Betten.
An den bewaldeten Gebirgsflanken sammeln die Bäche der Hochflächen das Wasser zahlloser zumeist kleiner Quellen - alleine im Fichtelgebirge sollen es über 10.000 sein. Hier im steileren Gelände mit harten und schwerlöslichen Gesteinen bilden die Bäche Kerbtäler mit Kaskaden und Wasserfällen – im Schwarzwald auch recht stattliche wie den in Triberg mit 163 Metern Höhe. Ihr Wasser, das hier noch nährstoffarmen und sauerstoffreich ist, bietet Spezialisten geeignete Bedingungen, etwa der Flussperlmuschel, die nach neuen Erkenntnissen über 250 Jahre alt werden kann. Sie benötigt in ihrer Frühform allerdings Bachforelle oder Lachs, in deren Kiemen sie lebt, als Wirt. Da die Bachforelle heute vielerorts von der raschwüchsigen amerikanischen Regenbogenforelle verdrängt wird und da viele ihrer ursprünglichen Habitate verschmutzt sind, ist auch die Flussperlmuschel vom Aussterben bedroht.
Unten in den Tälern reichern sich die kleinen Flüsse mit Nährstoffen und Sedimenten an und bilden Kerbsohlentäler. Charakteristisch für Mittelgebirgsflüsse sind ihre häufig wechselnden Strömungsverhältnisse mit der Ausbildung von Nebengerinnen und ihre vielfältigen Substrate. Grobes Gestein konzentriert sich in den Kies- und Schotterbänken schnell fließender Bereichen, an denen ein wassergefülltes Lückensystem entsteht, das Larven und Kleinlebewesen einen eigenständigen Lebensraum bietet. Sedimente lagern sich in strömungsberuhigten Zonen ab. Lässt die Landschaft es zu, bilden sich an den Ufern Weichholzauen mit Weiden und Erlen. Historische Karten zeigen, dass die meisten Mittelgebirgsflüsse vor wenigen hundert Jahren diesem Bild noch entsprochen haben. Während aber die Hochflächen wegen ihres rauen Klimas und der mageren Böden von jeher spärlich besiedelt waren und mancher Bach noch heute verspielt mäandert, sind die Flüsse in den meisten Tälern inzwischen begradigt, ihrer Auwälder beraubt, durch Bebauung, Straßen und Bahntrassen eingeengt oder sogar kanalisiert.
An größeren natürlichen Seen sind die Mittelgebirge arm. Ihre Größe rechnet man nach Hektar, lediglich die Stauseen und Talsperren bringen es auf Größen von mehreren Quadratkilometern. In der Eifel werden die Seen vulkanischen Ursprungs Maare genannt, die Stauseen im Pfälzerwald Woog, im Westerwald gibt man sich mit dem Begriff Weiher zufrieden. Selbst viele der bekannteren Seen wie der Fichtelsee im Fichtelgebirge oder der immerhin fünf Quadratkilometer große Schluchsee im Schwarzwald sind künstlich angelegt.
Der Schwarzwald hat wegen seiner früheren Vergletscherung als besonderen Typus zehn sogenannte „Karseen“ zu bieten. Sie liegen in kesselförmigen Eintiefungen unterhalb der Gipfel- und Kammlagen, die von sehr kurzen „Kargletschern“ ausgeschürft wurden. Wie die meisten Mittelgebirgsseen liegen sie in Mooren und haben entsprechend dunkles Wasser, auf dem sich bei Sonnenschein der Himmel und das Uferpanorama kontrastreich und farbintensiv spiegelt. Als „dunkle Augen“ des Schwarzwalds werden sie bezeichnet, die meisten von ihnen sind von Naturschutzgebieten umgeben und nur aus einiger Entfernung zu sehen. Auch der Glaswaldsee ist ein solcher Karsee und trotz der Quellen, die auf seinem Grund aus Buntsandstein austreten, von Huminsäuren dunkel gefärbt. Als „blaues Auge“, wie er gerne beworben wird, erlebt man ihn allenfalls, wenn er einen wolkenlosen Himmel abbildet. Seinen Namen hat er im 17. Jahrhundert erhalten, als in einer Glashütte im Seebachtal Flaschen für den Rippoldsauer Sauerbrunnen geblasen wurden.
Im Herbst steigen häufig Nebel aus diesen dunklen Wässern, die den Menschen früher unergründlich tief schienen und von jeher nicht geheuer waren. Es ranken sich zahlreiche Sagen um diese Landschaften, deren Protagonisten zumeist einen ähnlich düsteren und unheimlichen Charakter haben wie das Wasser. Heute ist man von artenreichen Verlandungszonen beeindruckt, kleinen Inseln, gelben Teichrosen, moorigen Ufern mit Sonnentau, Pfeifengras, Stern-Segge und Wollgras, hier und da Heide mit ein paar verkrüppelten Kiefern. Manche dieser Wasserlandschaft in den deutschen Mittelgebirgen konnten sich ihren wunderbar wilden Charakter bewahren, sind mystisch, unnahbar und doch empfindlich. Alle bieten sie endlose Wander- und Radwege. Badeseen allerdings sollte man anderswo suchen.
Grundwasser und Quellen in den Mittelgebirgen
Die Art der Grundwasservorkommen in den Mittelgebirgen ist zwar vielfältig, sie unterscheidet sich aber grundlegen von der in anderen Naturräumen Deutschlands. Keine andere Region etwa verfügt über eine so hohe Zahl an Mineral- und Heilquellen wie das Weser- und Osnabrücker Bergland: Es gibt sulfat-, chlorid- und kohlensäurehaltige sowie thermale Wässer. Sie sind tektonischen Brüchen zu verdanken, an denen geologische Störzonen und stark geklüftete Gesteine entstanden sind.
Durch Salz in tieferen Gesteinsschichten und tertiärzeitlichen Vulkanismus lösen sich so viele Stoffe im Wasser, dass es oftmals als Trinkwasser ungeeignet ist. Zudem ist das Gestein zumeist wenig wasserergiebig. Im Spätsommer 2022 meldete die Schutzgemeinschaft Vogelsberg nach einer längeren Trockenphase, dass im Vulkangebiet, aus dem auch die Stadt Frankfurt Wasser bezieht, 70% der Quellen trocken lägen. Im Koblenzer Stadtwald an den nördlichen Ausläufern des Hunsrück, in der Eifel und im Pfälzer Wald war die Situation nach eigener Recherche ähnlich. Die Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser wird unter solchen Bedingungen zunehmend schwierig.
Auch das Rheinische Schiefergebirge, Thüringer und Bayerischer Wald, Erzgebirge und Hochschwarzwald sind größtenteils aus Gesteinen aufgebaut, die das Grundwasser schlecht leiten und speichern. Typisch für solche Regionen sind zahllose aber zumeist recht kleine Quellen, Brunnen, Brünnle, Bründl, Borne oder Siepen, von denen viele mit Naturstein oder Holzbrunnen gefasst sind und die den Ursprung winziger Gerinne bilden. Anders als bei Karstquellen hat ihr Wasser lange unterirdische Wege durch Sedimente und feinste Ritzen durchlaufen, es weilt länger unter der Erde und ist im Allgemeinen besser gereinigt. Nennenswerte Grundwasservorkommen können sich lediglich in sandig-kiesigen Talfüllungen am Fuße der Gebirge aufbauen oder in regionalen Vorkommen von Kalk- und Dolomitgestein, die als Hinterlassenschaft urzeitlicher Meere zum Beispiel in der Kalkeifel gehäuft vorkommen.
Durch extensive Beweidung sind hier ähnlich wie auf der Fränkischen und Schwäbischen Alb Magerwiesen mit Wacholder entstanden und der Nohner Dreimühlen-Wasserfall hat in nur hundert Jahren einen beeindruckenden 12 Meter hohen Stock aus Kalktuff geschaffen.
Gewässer im Alpenvorland
Das Alpenvorland erstreckt sich bis zur Donau und den nördlich aufsteigenden Mittelgebirgen. Sein Landschaftsbild und seine Hydrogeologie sind stark vom Einfluss der Eiszeiten geprägt, die das Molassebecken des vorangegangenen Tertiär wiederholt überformt haben. In Baden-Württemberg ist dabei weitläufiges Hügelland entstanden, das sich bis zur Schwäbischen Alb erstreckt. Sein südlicher Teil wird auch als Voralpines Hügel- und Moorland charakterisiert, der nördlichere Teil ist unter anderem durch das Urstromtal der Donau geprägt ist.
Ursprünglich floss sie nördlich ihres heutigen Verlaufs über das Wellheimer Trockental in das heutige Altmühltal, im Lauf ihrer Geschichte hat sie ihr Bett und sogar ihre Fließrichtung dann mehrfach geändert. Verantwortlich waren Hebungs- und Sedimentationsvorgänge, Erosion, möglicherweise auch der Einschlag des Ries-Meteoriten. Zeitweise floss die Donau auch zur Nordsee ab und könnte dies aufgrund laufender hydrogeologischer Entwicklungen an der Wasserscheide zwischen Brenz und Kocher in Zukunft auch wieder tun.
Verlauf der Urdonau Quelle |
Eiszeiten und Landschaftsbildung in Baden-Würrtemberg Quelle |
Durch diese glaziale Ausganglage weist die Situation des Grundwassers Ähnlichkeiten mit der Norddeutschen Tiefebene auf, während sie sich von der in den Mittelgebirgen und Karstgebieten grundlegend unterscheidet: die bedeutendsten Vorkommen finden sich in den Talzügen, die als Schmelzwasserrinnen geformt und mit hoch durchlässigem Kies und Sand verfüllt wurden, sowie in den Schotterkörpern die beim Eiszerfall abgelagert wurden. Teilweise liegen sogar mehrere solche Lagerstätten übereinander, die mit gering durchlässigen Sedimenten hydraulisch voneinander getrennt sind. Die mit Abstand wichtigsten mineralischen Rohstoffe im oberschwäbischen Alpenvorland sind die glazial geprägten Kies- und Quarzsandvorkommen, die schon seit langem in großen Gruben abgebaut werden. Hinterlassen haben sie zahlreiche Baggerseen, die besonders entlang der Donau ganze Landstriche prägen.
Baggerseenlandschaften entlang der Donau Kartengrundlage: opentopomap
Für das Erscheinungsbild der bayrischen Voralpen ist vor allem die Würm-Kaltzeit verantwortlich, die als letzte der Eiszeiten vor 10.000 Jahren endete. Ihre Gletscher transportierten Erd- und Gesteinsmassen bis kurz vor München und bildeten dabei die charakteristisch hügelige Landschaftsform, die im Osten bis ins Salzkammergut reicht. Wie die meisten Seen weltweit verlanden auch die in Bayern. Der mächtige "Urchiemsee" reichte am Ende der Würm-Kaltzeit bis zum Gebirgsrand und sein Wasserspiegel lag - von Moränenwällen angehoben - rund 20 Meter höher als heute. Auf seinen weiten Flächen entstanden im Lauf der Jahrtausende Moore, Verlandungsgebieten, eine Seenplatte mit heute rund 25 kleinere und größere Seen. Seine „Halbwertszeit“ hat der See vermutlich bereits überschritten: Das Mündungsdelta der Tiroler Ache wächst um einen Hektar jährlich, in einigen hundert Jahren werden die Buchten des Sees verschwunden sein, in 8.000 Jahren nach Schätzungen der ganze See.
Der Chiemsee in seiner Urform und jetzigen Form Quelle |
DasMündungsdelta der Tiroler Ache im Chiemsee Quelle |
Manche der Seen bergen Geheimnisse, wie der 35 Meter tiefe und sagenumwobene Alatsee, der sich aus Quellen an seinem Grund speist. Er weist in 15 bis 19 Metern Tiefe eine rosa leuchtende Schicht aus Purpur-Schwefelbakterien auf, eines der ausgeprägtesten Vorkommen in Süßwasserseen weltweit. An manchen Tagen sieht man die Schicht bis an die Oberfläche schimmern. Woher aber der Schwefel kommt, von dem sich die Bakterien ernähren, ist bis heute nicht geklärt.
Beim Rückzug der Gletscher wurden teils riesige Toteisblöcke von den Gletscherzungen abgetrennt und bildeten tiefe Mulden bevor sie endlich abgeschmolzen waren. Die wohl bekannteste Toteislandschaft des Voralpenlandes sind die Osterseen südlich des Starnberger Sees. Es gibt viele Dutzend solcher Toteislöcher, viele heute so weitgehend verlandet, dass man sie gar nicht mehr als solche erkennt. Andere stehen noch direkt mit dem Grundwasser in Kontakt und bilden wunderbare Quelltümpel inmitten ihrer Verlandungszonen, wie die Kaltenbachquelle bei Sachsenkam oder die Urschlachquelle bei Halfing.
Weiter nördlich geht die bayerische Hügellandschaft in weitflächige und fruchtbare Ebenen über. Die Münchner Schotterebene schichtet auf einem Fundament des Tertiär die Schotterschichten von vier Eiszeiten auf, ähnlich der Gäuboden entlang der Donau. Natürliche Quellen findet man hier relativ wenige und vor allem an den Aufschlüssen der Flüsse, an deren Steilufern Wasser aus den Grundwasserleitern tritt. Wegen ihrer fruchtbaren Böden wurden diese Ebenen schon früh drainiert. Vielerorts erinnern nur noch Ortsnamen an die früher hier zahlreichen Sümpfe und Moore. Wegen der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung ist die Qualität des Grundwassers in den Schottern mäßig bis schlecht. Obwohl sie auf einem riesigen Grundwasserdepot steht, bezieht etwa die Stadt München ihr Trinkwasser aus den bis 70 Kilometer entfernten Tälern der Gebirgsflüsse Mangfall und Loisach
Münchner Schotterebene
Die meisten Flüsse im Alpenvorland folgen noch heute dem früheren Verlauf von Gletscherzungen zur Donau. Allerdings ziehen sich Iller, Wertach, Lech, Ammer, Loisach, Isar und Inn heute als begradigte Bänder durch das Voralpenland und haben ihren ursprünglichen Charakter als Gebirgsflüsse wie auch ihre allermeisten Auen verloren – einige schon vor Jahrhunderten. Am linken Ufer der Donau münden die Flüsse aus dem Bayrischen Wald, dem Fichtelgebirge und der fränkischen Alb, Mittelgebirgsflüsse mit ganz anderem Charakter und in ihren Läufen häufig weniger reguliert als die aus den Alpen.
Der Hauptanteil der Moorflächen in Deutschland entfällt aufgrund klimatischer Gegebenheiten und der Landschaftsgenese auf die vier nördlichen und die zwei südlichen Bundesländer. Allerdings sind heute rund 95 Prozent der Moore entwässert, abgetorft, bebaut oder land- und forstwirtschaftlich genutzt. Sie gelten als „tot“.
Verlieren Hochmoore durch ihre Aufwölbung den Kontakt zu den grundwassergesättigten Bereichen und speisen sie sich nur noch durch Niederschläge, spricht man von Niedermooren oder Flachmooren. Deren Arten sind vielfältiger und weniger stark spezialisiert als die von Hochmooren. Von Nieder- zu Hochmooren gibt es vielfältige Übergänge – sogenannte Zwischenmoore – die je nach Nährstoffversorgung von unterschiedlichsten Pflanzengesellschaften geprägt sind. Weniger wassergetränkte Niedermoore, wie man sie etwa in leicht geneigten Lagen findet, wurden schon früh genutzt, da man ihr Mahdgut in die Ställe einstreute. Dadurch entstanden artenreiche „Streuwiesen“, von denen im Zuge der Landschaftspflege heute viele mit zumindest einem Schnitt im Herbst erhalten werden.
Zu den wichtigen Mooren Im Alpenvorland gehören das in Teilen wiedervernäßte Hochmoor der Kendelmühlfilzen (3.750 ha), das Verlandungsmoor am Federsee mit dem bekannten Wackelwald (3.300 ha), das Murnauer Moos (3.200 ha), das Pfrunger-Burgweiler Ried (naturnahes Hochmoor 160 ha, Niedermoor 2.440 ha) und das Wurzacher Ried (1.700 ha) mit den herrlichen Haidgauer Quellseen. Eine Rarität in den bayrischen Mooren sind die „Mooraugen“ oder „Moosbrillen“, Quelltrichter von mehreren Metern Tiefe, leicht schwefeligem Wasser und wunderbar leuchtender Farbe, die man im Murnauer Moos oder bei Ammergau findet.
Mittlerweile gelangt man auch staatlicherseits langsam zur Einsicht, dass Moore mit ihren einzigartigen Ökosystemen nicht nur Lebens- und Rückzugsräume für viele bedrohte Arten darstellen, sondern auch gewaltige Mengen Kohlendioxid speichern und sie im Wasserhaushalt als Filter und Rückhalteflächen wirken. Die Renaturierung scheitert wie andernorts so auch in Bayern nicht selten an Eigentumsrechten und bürokratischen Hürden: von den insgesamt 221.000 Hektar Moorflächen befinden sich 189.000 in Privateigentum. Die 32.000 Hektar staatlicher Moorflächen sind insgesamt sechs Ressorts zugeordnet, darunter 25.000 Hektar dem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und 6.000 dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Gewässer in den deutschen Alpen
Die Alpen sind das größte Süßwasserreservoir des Kontinents. Entstanden sind sie als Teil eines erdgeschichtlich jungen Systems von Faltengebirgen, das sich vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer zieht. Vor rund 175 Mio. Jahren lag auf einem Grund aus Granit, Gneis und Schiefer ein großer Ozean, auf dessen Boden sich Kalk- und Tonschichten ablagerten, die im Lauf von Jahrmillionen eine Mächtigkeit von mehreren tausend Metern erreichten. Gefaltet wurden sie seit der Kreidezeit vor rund 100 Millionen Jahren und im anschließenden Tertiär durch die Kollision von Afrikanischer und Europäischer Platte. Noch heute steigen sie um rund zwei Millimeter im Jahr, allerdings wesentlich in Folge des Abschmelzens der unvorstellbar schweren eiszeitlichen Gletscher (postglaziale Landhebung). Während die Kalk- und Tonschichten an den hohen Bergketten der Zentralalpen inzwischen fast vollständig abgetragen sind, bestehen die weniger stark angehobenen nördlichen und südlichen Alpen bis heute aus ihnen.
Die Fließgewässer der Nordalpen sind wesentlich durch diese Kalkgebirge geprägt, denen sie entstammen. Das bedeutet nicht nur, dass ihr Wasser nährstoffarm und zumeist klar ist, hohe Mengen an gelöstem und feinkristallinem Kalk mit sich trägt, dadurch einen hohen pH-Wert und seine typische Färbung hat, sondern auch, dass viele der Bachbetten über längere Zeiträume trocken liegen. Das Wasser fließt unter ihnen ab, wie unten im Kapitel zu den Karstgebieten dargestellt ist. Unterschiede zu den Gewässern in den verkarsteten Mittelgebirgen entstehen wesentlich durch die Höhe und das Profil der Alpen: Zum einen bestimmt die Schneeschmelze bis ins Frühjahr hinein die ober- wie unterirdischen Wasserläufe: periodische Quellen beginnen mit der Schneeschmelze zu sprudeln, trockene Bachbetten füllen sich, die Fließgewässer führen über Wochen große Wassermengen und dadurch Sand und Sedimente mit sich, sie trüben sich ein. Der Einfluss von der deutschen Gletscher war für die Hydrologie in historischer Zeit hingegen weniger bestimmend als in den Zentralalpen.
Durch die Höhe der Alpen stellt sich der Charakter vieler Fließgewässer zudem wilder und schroffer dar als auf den Albflächen. Durch die starken Gefälle bilden sich an den Wildbächen häufiger als in den Mittelgebirgen beckenartiger Strudeltöpfe (Gumpen) und lange Kaskadenstrecken. Wasserfälle sind um ein Vielfaches höher: der Röthbachfall als höchster in Deutschland stürzt vom Steinernen Meer 470 Meter hinab in den Kessel des Königssees, der Seebachwasserfall bei Oberstdorf bringt es auf immerhin 300 Meter Höhe und alle der acht höchsten deutschen Wasserfälle liegen in den Alpen.
Die Breitachklamm bei Oberstdorf ist mit 150 Metern nicht nur die tiefste Schlucht Deutschlands, sondern auch eine der tiefsten in Mitteleuropa. Bei Hochwasser steigen die Wasserpegel oft binnen kurzer Zeit gewaltig an, Geröll und Treibholz jagen durch die engen Wände und zerstören Brücken, Wege, Sicherungsbauten wie zuletzt 2021 in der Partnachklamm und der Höllentalklamm bei Garmisch-Partenkirchen. Wo oberhalb solcher Engstellen Siedlungsgebiet liegen, können diese durch ein dramatisches Ansteigen der Wasserpegel weitflächig überschwemmt werden. Der Ort Kössen oberhalb der Entenlochklamm etwa wurde im Jahr 2013 von der Großache wieder einmal weitflächig überflutet, obwohl schon vor rund 120 Jahren eine Genossenschaft zur Flussregulierung gegründet und 1906 die Engstelle in der Klamm durch Sprengung von 3,4 auf ca. 12 Meter erweitert worden war.
Die großen, teilweise überwältigend schönen Alpenseen liegen auf Höhen bis zu 1.000 Metern. Viele von ihnen sind genau genommen schon dem Alpenvorland zuzurechnen. In höhergelegenen Regionen der Nordalpen findet der Bergwanderer zwar da und dort Quellen, auf dem verkarsteten Untergrund aber nur wenige der kleinen, glasklaren Alpenseen, wie sie auf dem Urgestein des Alpenhauptkamms in manchen Regionen dicht an dicht liegen. Sie können hier allenfalls in Mulden und Senken entstehen, die sich im Lauf der Zeit mit ausreichend starken Sedimentschichten abgedichtet haben.
Karstgebiete in Deutschland
Als Kalkstein werden Sedimentgesteine bezeichnet, die während der Jurazeit vor 200 bis 150 Millionen Jahren von Kalkalgen, Krebsen, Mollusken, Brachiopoden, Foraminiferen und Korallen in einem tropischen, eher flachen Meer biogen gebildet wurden, seltener durch chemisches Ausfällen (klastisch). Wesentlich unterschieden werden Claciumcarbonat (CaCO3), schwefelhaltiger Gips (Ca[SO4]·2H2O) und magnesiumhaltiger Dolomit (CaMg(CO3)2 oder CaCO3·MgCO3). Sonderformen sind der ältere Muschelkalk (Bildung vor 245 bis 235 Millionen Jahren) und die jüngere, während der Kreidezeit vor 145 bis 66 Millionen Jahren entstandene sehr feinkörnige Kreide, wie man sie heute auf den Inseln Rügen und Usedom sowie in einzelnen Vorkommen in Norddeutschland findet.
Alle diese Formen des Kalksteins liegen auf älterer und zumeist härteren Gesteinsschichten, mit denen zusammen sie an vielen Stellen tektonisch aufgefaltet wurden. Da Kalkstein weich und anfällig für Erosion und Korrosion ist, wurde er durch die Einflüsse der Erdgeschichte an vielen Orten wieder abgetragen. Wo er heute noch in massiver Form vorliegt bildet er die oberste Gesteinsschicht, die durch ihr Altern verkarstet ist und die hydrologischen Abläufe bestimmt.
Die wichtigsten Karstgebiete in Deutschland sind die Schwäbische und Fränkische Alb mit ihren selten gewordenen Mager- und Wacholderwiesen, der Harz, die Paderborner Hochfläche, die Umrandung des Thüringer Waldes, der Südrand des Kyffhäusers und das Hönnetal östlich von Iserlohn. In einigen Mittelgebirgen haben sich einzelne Inseln des Gesteins ausgebildet, so beispielsweise in der Kalkeifel. In den deutschen Kalkalpen sind bedeutende Karstgebiete unter anderem die Berchtesgadener Alpen mit dem Steinernen Meer, das Gottesackerplateau bei Oberstdorf und der freistehende Untersberg mit seiner gewaltigen Riesending-Schachthöhle.
Riesending-Schachthöhle
Quelle
Um diesen Berg ranken sich unzählige Mythen und Sagen. Karl der Große soll in der Tiefe auf seine Wiederkehr warten: alle hundert Jahre wacht er auf und wenn er sieht, dass immer noch Raben um den Berg fliegen, ruht er ein weiteres Jahrhundert. Seinen Schlaf hüten die „Untersberger Mandln“, ein dem Kaiser treu ergebenes Zwergenvolk. Dass Karst schon immer als geheimnisvoll wahrgenommen wurde liegt an seiner Morphologie. Oberirdisch ist das Gestein bizarr ausgewaschene mit oft abweisenden Formen und steile Schluchten, seine Geheimnisse unter der Erde beflügeln die Fantasie: zahlreiche Höhlen und Spalten führen ins unbekannte Innere der Erde, Wasser verschwindet in Erdfällen, Dolinen und Schächten. An anderer Stelle brechen „Bröller“ oder „Tummler“, die sich über Jahre zurückgezogen hatten mit einem Mal in hohen Fontänen aus der Erde, Quellbäche versickern nach kurzem Lauf wieder. Zuverlässige oberirdische Gewässer, die dauerhaft Wasser führen, sammeln sich nur in den Tälern.
Dieser Mangel an Wasser hat das Leben auf den Hochflächen der Alb mühsam gemacht und das Leben der Dorfgemeinschaften geprägt. Mit Butten oder auf Karren musste das Trinkwasser über weite Wege und große Höhenunterschiede aus den Tälern hochgeholt werden. Für die Nutzung der künstlich mit Lehm abgedichteten Hülen, in denen das Regenwasser gespeichert wurde, galten strenge Regeln. Wer sich nicht an sie hielt musste mit empfindlichen Strafen rechnen oder wurde aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Unten in den wasserreichen Tälern hatten Adel und Klerus, wohlhabende Müller, Bauern und Händler das Land unter sich aufgeteilt. Wer Zugang zu Quellen und Wasser hatte verfügte über Macht, weshalb man sich gerne in verschiedenster Form gegenseitig „das Wasser abgrub“.
Die Alme beispielsweise verliert ihr Wasser in Schwalglöchern bei Wewelsburg. Wohin das Wasser verschwindet, war schon früh bekannt. Wenn nämlich die Müller an der Alme die Löcher verstopften, damit ihre Mühlen weiterlaufen konnten, standen die Mühlen in Upsprunge und Salzkotten still, da die Heder kaum noch Wasser führte. Die dortigen Müller beschwerten sich beim Fürstbischof, der schließlich anordnete, die Löcher wieder zu öffnen. Der unterirdische Flusslauf kann anhand tiefer Einsturzlöcher verfolgt werden, die entstanden wo das Wasser Hohlräume in den Kalkstein gewaschen hatte. Wenn oben in den Almedörfern ein starkes Gewitter niedergeht wird der Zusammenhang von Fluss und Quellen auch direkt sichtbar: etwa 30 Stunden später färbt sich das Wasser der Hederquellen vom mitgespülten Lehm graugelb.
Wasser, das die Alme schon oberhalb von Wewelsburg bei Brenken verliert, konnten neuere Untersuchungen den Quellen von Geseke zuordnen.
Schwalgloch in der Alme
Quelle
Die im relativ weichen und stark löslichen Karstgestein ausgewaschenen Höhlensysteme liegen tiefer, als herkömmliche Grundwasserleiter. Zur Erforschung ihrer Wasserläufe werden Färbeversuche und riskante Tauchgänge durchgeführt, durch die im Lauf des 20. Jahrhunderte viele Erkenntnisse gewonnen wurden. So weiß man heute, dass Karsthöhlen auf mehreren Etagen übereinander Wasser führen können, dass es zu Wasserdurchbrüchen aus höher gelegenen in tiefere Etagen kommen kann, dass auf unterschiedlichen Etagen sogar gegenläufige Fließrichtungen möglich sind, wie an der Donau-Rhein-Wasserscheide bei Oberkochen. Es wurden unterirdische Zusammenflüsse und Höhlenseen entdeckt, bizarre Bewohner dieser unterirdischen Wasserwelten wie der bekannten Grottenolm, den man im Balkan als „menschlichen Fisch“ bezeichnet.
Man hat erkannt, welche Rolle Siphons bei dem paradoxen Verhalten mancher Karstquellen spielen, die sich für Jahre zurückziehen und irgendwann nach Starkregen oder bei der Schneeschmelze unvermittelt mit riesigen Fontäne aus dem Untergrund schwallen wie der Elsachbröller oder der Große Tummler an der Leinleiter. Solche Quellen haben früher Angst und Schrecken verbreiteten und die Menschen bewogen, besonders ungestüme Exemplare wie den Wilden Hörschel in der Fränkischen Alb mit schweren Deckeln zu verschließen. Die Geologie hat Erklärungen für Fallquellen gefunden, die hoch im Gebirge mit großen Wassermengen aus einer Felswand brechen und als Wasserfall ins Tals stürzen, für Erdfälle, die sich unvermittelt auftun und ganze Häuser verschlingen können. Es wurden die unterirdischen Zusammenhänge vieler Gewässer aufgedeckt. Schon seit längerem ist etwa bekannt, dass der Achtopf sein Wasser aus den Versickerungen der Donau bezieht, wodurch deren Wasser genau genommen sowohl zum Schwarzen Meer wie über den Rhein auch zur Nordsee fließt.
Donauversinkungen und Achtopf
Quelle
Im Zuge der Forschungen hat manche Sage einen wahren Kern offenbart. So erzählt man sich im Ort Brünnsee, dass das Quellwasser dort voller Spreu sei, wenn im vier Kilometer entfernten Ronheim der Dinkel gedroschen wird. Von den geheimnisvollen Jungfrauen und Fabelwesen, die über die unterirdischen Wasserwelten wachen sollen hat man allerdings keine gefunden. Keine Enten auch, die in Höhlen von einer zur anderen Quelle schwimmen wie man sich vom Gründleinsloch in Castell erzählt, keine erschlagenen Ehefrauen die von Karstquellen ausgespuckt werden um den mörderischen Ehemann ruchbar zu machen.
Karstquellen und Karstwasser
Wie die Grundwasserleiter unterscheiden sich auch die Quellen im Karst in vielerlei Hinsicht von denen in härteren Gesteinen. Ihre Schüttung ist zumeist kräftig, aber auch stark abhängig von vorangegangenen Niederschlägen im direkten Einzugsgebiet. Manche treten nur im Frühjahr aus, andere sind recht unberechenbar und schütten nur alle paar Jahre. Solche „periodischen“ oder „intermittierenden“ Quellen (in Norddeutschland auch „Quickspringe“) entspringen oft höheren Grundwasserleitern die sich nur anfüllen, wenn die darunter gelegenen gesättigt sind. Die Bauern früherer Jahrhunderte versuchten, solche Zeichen der Natur zu lesen: Wenn die Quelle im Frühjahr bald versiegte zeigte ihnen der „Hungerbrunnen“ ein trockenes Jahr mit Missernten an. Flossen die Quellen den ganzen Sommer über, stand man mitten in einem Nassjahr, was für die Ernte zumeist auch kein gutes Omen war.
Die Verweildauer des Wassers im Untergrund ist bei Karstquellen deutlich kürzer als bei anderen Gesteinen. Sie hängt ab von der Länge der unterirdischen Wege, dem Maximaldurchfluss an Engstellen, von Siphons, unterirdischen Seen und Speicherreservoirs. Das Grundwasser fließt mit Geschwindigkeiten von bis über einem Kilometer pro Tag viel schneller als in Poren- und Kluftwasserleitern. Seine oft geringe Filterung macht das Karstwasser besonders anfällig für Nähr- und Schadstoffeinträge aus den Einzugsgebieten. Für seine zu hohen Nitratwerte und Pestizidrückstände ist vor allem die Landwirtschaft verantwortlich, Belastungen mit Schwermetallen und vielen anderen Schadstoffen gehen zu Lasten von Industrie, Kläranlagen und Verkehr. In höhergelegenen Regionen der Kalkalpen ist die Wasserqualität deshalb signifikant besser als in verkarsteten Mittelgebirgen.
Je länger das Wasser im Gestein verweilt, umso mehr reichert es sich mit Kalk an. Ein niedriger pH-Wert („saurer Regen“) fördert das chemische Lösen, eine hohe Fließgeschwindigkeit die mechanische Erosion. Karstwässer sind deshalb hart und leicht basisch. Die Versorger bieten Wässer bis zu 25°dH (Grad deutscher Härte) an, natürliche Quellen können aber durchaus 70°dH und mehr erreichen und so viele Mikrokristalle enthalten, dass das Wasser milchig trüb ist. Sie sind auch für die typische Färbung des Karstwassers verantwortlich. In Gegenden mit Gipsgestein kann sich Wasser auch mit Schwefel anreichern – mancher Wanderer ist schon so einem „Stinkebrunnen“ begegnet. Hausbesitzer fürchten schwefelhaltige Kalkwässer, weil sie ihre Fracht besonders gerne in Trinkwasserleitungen ablagern und dem Gips selbst mit Spülsäuren kaum beizukommen ist. Die Wassertemperaturen von Karstquellen liegen - abhängig unter anderem von der Höhenlage - zwischen etwa 2°C und 11°C und sie differieren über das Jahr jeweils um bis zu 3°C.
Karstwasser hat aber nicht nur erodierende, sondern auch aufbauende Eigenschaften: Jeder kennt die Wunderwelt der Tropfsteinhöhlen, in denen der gelöste Kalk mit wunderschönen, teils bizarr geformten Gebilde wieder ausfällt. In den kalten Quelltöpfen und Seen des Karstes verrottet Totholz nicht, sondern es versteinert. Weniger bekannt sind Sinterterrassen, die kalkhaltiges Wasser unter bestimmten Bedingungen bildet oder die über 100 "steinernen Rinnen" in Deutschland, von denen manche im Lauf der Zeit hoch angewachsen sind, wie der „Wachsende Fels“ in Usterlingen mit seinen fünfeinhalb Metern Höhe. Ja ganze Tuffberge hat das Wasser mit Hilfe von Kalkmoosen und bestimmten Bakterien mancherorts geschaffen – poröses Gestein, das wegen seiner guten Dämmwirkung früher gerne als Baustoff eingesetzt wurde. Ein besonders attraktives Beispiel sind die Uracher Wasserfälle mit ihren überhängenden Kalktuffpolstern.
Karstquellen sind nicht nur groß, sie sind die größten Quellen überhaupt. Der Aachtopf, dessen Wasser als Radolfzeller Aach zum Bodensee fließt, erreicht mit einer mittleren Schüttung von 8.600 l/s immerhin rund 20% der Buna-Quelle in Bosnien, die weltweit zu den größten zählt. Wie bei Karstquellen üblich, schwankt die Wassermenge mit 1.300 l/s bis 24.000 l/s stark. Dem Aachtopf folgen mit durchschnittlich 5.000 l/s Gesamtschüttung die Paderquellen, die ihr Einzugsgebiet auf dem Karst der Paderborner Hochfläche haben und mit der Pader den kürzesten Fluss Deutschlands bilden, der schon nach vier Kilometern in die Lippe mündet. Wie stark sich diese Karstquellen allerdings voneinander unterscheiden, zeigt beispielhaft der Vergleich dieser beiden größten in Deutschland: während der Aachtopf wesentlich einer einzigen Kluft entspringt, bringen es die Paderquellen auf rund 200 Einzelaustritte.
Auch andere Merkmale von Karstquellen sind sehr unterschiedlich: in den Alpen brechen manche als Sturzquellen aus hohen Felswänden und bilden Wasserfälle, wie der Partnachursprung oder der Kuhfluchtfall bei Garmisch-Partenkirchen. In weniger schroffem Gelände bilden manche mit ihren kalkhaltigen Wässern, das an zahlreichen Stellen aussickert Kalktuffwiesen und -moore. Andere wie Blau, Brenz, Rhume oder Lippe steigen aus großen, oft sagenumwobenen Quelltümpeln auf und bilden direkt nach dem Ursprung kleine Flüsse. Manche bilden Karstseen wie den Christlessee bei Oberstdorf ober den Förchensee bei Ruhpolding. Erdfälle wiederum stellen eine direkte Verbindung zu den Grundwasserleitern in unterirdischen Höhlensystemen her. Dutzende kleiner Limnokrenen bilden im Ettaler Weidmoos das Quellareal der Kleinen Ammer mit über einem Quadratkilometer Größe.
Vor allem im Winter, Frühjahr und Frühsommer sind viele Quelltöpfe im Karst wegen ihres glasklaren Wassers von leuchtend blauer oder grüner Farbe außerordentlich schön. Während der Schneeschmelze und nach Starkregen kann sich ihr Wasser durch mitgespülte Sedimente allerdings so stark eintrüben, dass es graubraun aus der Erde schießt. Im Verlauf des Sommers bilden sich in und auf vielen Tümpeln wegen ihres mittlerweile hohen Nährstoffgehaltes dann braune und schleimige Algen, die der ursprünglichen Flora den Lebensraum streitig machen. So sind manche Arten von Armleuchteralgen, Laichkraut, Wasserstern und Quellmoos inzwischen selten geworden.
Karstbäche und –flüsse behalten die typische Farbe ihres Wassers, solange sie in ihren Oberläufen auf steinigen Betten fließen. In den Alpen und Jura-Gebieten ziehen sich einige über weite Strecken wie leuchtende Bänder durch die Landschaft und erhalten ihre Beinamen von ihren jeweils typischen Farben: die blaue Isar, der grüne Inn oder der smaragdfarbene Lech. Erst wenn die Menge an Gesteinsmehl bei den Alpenflüssen zunimmt, wenn Bäche aus Mooren dunkles Wasser zuführen und schließlich flussab die Bodendecken aus Erde und Löss stärker werden ändert sich die Farbe des Wassers nach und nach, es trübt sich zunehmend ein. Ein Beispiel ist die „Dreiflüsse-Stadt“ Passau, in der man die unterschiedlichen Farben gut erkennt: der nicht mehr ganz so grüne Inn mit seinem Gesteinsmehl, die aus dem Lössgebiet des Gäubodens zufließende Donau und die von Norden aus dem Bayerischen Wald kommende Ilz mit ihrem dunklen Wasser.
Dreiflüsse-Stadt Passau, südlich der Inn, mittig die Donau, von Norden die Ilz
Viele der Karstbäche und -flüsse geben einen Teil ihres Wassers bald wieder an den Untergrund ab, wo es auf einer tieferen Etage entlangfließt, bis es an einer Barriere wieder in das Flussbett aufsteigt. Die Donau, die kleine Prien im Chiemgau und viele andere Fließgewässern verlieren so viel Wasser an ihre unterirdischen Gerinne, dass ihre oberirdischen Betten nur bei Hochwasser durchgängig angefüllt sind. Das Wasser wird dabei durch wiederholtes Versinken und Wiederaufsteigen gefiltert, weshalb es außerordentlich klar ist. Bei manchem Fließgewässer ist die Verkarstung des Untergrunds mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es sein Wasser auf viele Kilometer Länge vollständig verliert und die Zusammenhänge nur noch an den Gräben zu erkennen sind, die sie vor langer Zeit in die Landschaft gefurcht haben, wie etwa bei der Gailach, die erst sieben Kilometer unterhalb ihrer Versickerung wieder an die Oberfläche steigt.
An den Oberläufen mit ihrem glasklaren Wasser kann der Fotograf mit kurzen Belichtungszeiten und Polarisationsfilter die Bewegungsabläufe und innere Strukturen von Wasser kennenlernen, die das Auge allenfalls als diffuses Glitzern wahrnimmt. In ruhigen Fließwasserzonen offenbart das gebrochene Sonnenlicht ein „geheimes Leben“ des Wassers von überwältigender Farbigkeit. Durch die Transparenz des Wassers vor einem zumeist hellen Grund werden nicht nur die Bewegungen an der Wasseroberfläche sichtbar, sondern es entstehen mit Hilfe der Lichtbrechung auch dreidimensionale Momentaufnahmen. Nicht weniger spannend sind die großartigen Eisgebilde, die der Winter auf das klare Wasser zaubert.
Heilige „Bründl“ und artesische Quellen
Funde haben gezeigt, dass schon vor mehr als 7000 Jahren in Deutschland Brunnen von vielen Metern Tiefe gebohrt wurden. Von den geschätzt mehreren Hunderttausend Quellen in Deutschland wurden in keltischer Zeit anscheinend aber nur diejenigen gefasst, die einen besonderen kultischen Stellenwert bei rituellen Opfern und Reinigungen besaßen – und das dürften nicht allzu viele gewesen sein. Die Römer brachten im Wasserbau wie auch in der Wasserheilkunde weit fortgeschrittene Kenntnisse in die besetzten Gebiete mit und fassten zahlreiche Quellen: thermale für ihre Badehäuser und zur Beheizung vornehmer Villen, artesische deren Wasser sie wegen seiner Reinheit schätzten, Mineralquellen zur Linderung verschiedenster Gebrechen. Mit dem Erlöschen ihres Reiches ging das meiste von diesem Wissen wieder verloren, die Trink- und Abwassernetze verfielen und in wasserfernen Siedlungen versorgte man sich wieder aus Zisternen.
Sehr viele der altverehrten Kultquellen sind artesischen Ursprungs mit teilweise Jahrtausende altem und besonders reinem Wasser, das aus unter Druck stehenden Tiefenreservoirs aufsteigt. In den Mittelgebirgen, im Voralpenland und in den Alpen sind sie häufiger zu finden als im Norden. Aber auch dort gibt es sie, beispielsweise die Quelle von Wolsroi nahe der Flensburger Förde, die mit einer Schüttung von 600l/s zu den stärksten in Schleswig-Holstein gehört oder eine weit kleinere westlich von Itzehoe, die just an der tiefsten Landstelle Deutschlands dreieinhalb Meter unter dem Meeresspiegel austritt. Auf seinem weiten Weg durch unterschiedlichste Gesteinsschichten kann sich das Wasser mit zahlreichen Mineralstoffen und Gasen anreichern und oder versalzen. Andere artesische Wässer wiederum sind besonders arm an gelösten Stoffen.
Der artesische Ursprung vieler der unzähligen Quellen in Deutschland ist vermutlich gar nicht bekannt. Andererseits wird so mancher Hausbrunnen als „Arteser“ bezeichnet, der nicht wirklich einer ist. Ob oder ob nicht ist oft schwer zu bestimmen, da sich ihr Fließdruck oft nicht von herkömmlichen Quellen unterscheidet. Dann kann eine Analyse der gelösten Stoffe auf den artesischen Ursprung hinweisen. Umso mehr erstaunt es, wie die Menschen schon in prähistorischer Zeit solche artesischen Quellen und Heilwässer aufspürten. Wie etwa erkannten sie, welches Wasser die genau richtige Menge des geruchs- und geschmacksneutralen radioaktiven Radons gelöst hat, wie etwa uralte Hedwigsbründl. Noch heute wird das Radonwasser im benachbarten Bad Zell für therapeutische Zwecke eingesetzt. Oder wie erkannten sie den artesischen Ursprung ihrer Ritualquellen? Später scheint dies feine Gespür für Wasser verloren gegangen zu sein, denn mittelalterliche Sagen erzählen von vielen der Heilquellen und „Bründl“, ihre Heilkraft sei durch das Verhalten von Tieren erkannt worden, die hierherkamen um sich zu kurieren.
In nachrömischer Zeit wurden an vielen der Heiligen Quellen vorchristlichen Rituale fortgeführt - Brutstätten des Götzentums, die den frühen Kirchenvertretern ein Dorn im Auge waren: der heidnische Quellenkult wurde erbittert bekämpft. Papst Gregor der Große kam um das Jahr 600 schließlich zu der Einsicht, es sei besser, diese heidnischen Stätten in christliche Kirchen umzuwandeln als sie zu zerstören. Es sei unmöglich, "diese rohen Gemüter mit einem Schlage von ihren Irrtümern zu reinigen. Wer die Spitze eines Berges erreichen will, steigt nicht in Sprüngen, sondern Schritt für Schritt“. So wurden im Lauf der Jahrhunderte in ganz Europa viele der Heiligen Quellen „christianisiert“. Man stellte Kreuze an ihnen auf, in kleinen Kapellen wurden wundertätige Marienbilder oder Heiligenstatuen untergebracht, um so den christlichen Charakter des Ortes verbrämten. Selbst einfache Badehütten wurden errichtet, in denen der Pilger sich mit dem Wasser der Heiligen Quelle körperlich wie spirituell reinigen konnte. Trotzdem wurden an mancher der “Heiligen Quellen“ noch über Jahrhunderte die alten Glaubensinhalte mit ihrer engen Naturverbundenheit weiter tradiert. In der Drei-Bethen-Quelle an der Würm nördlich von Starnberg und einigen anderen will mancher diese vorchristlichen Wurzeln noch heute erkennen.
Was für das einfache Volk ein Ort der spirituellen Reinigung, der Linderung von körperlichen und seelischen Leiden war, das wurde für den Klerus reiche Pfründe. Je größer das Wunder, um so reichlicher die Gaben der Pilger – in „Mirakelbüchern“ wurden die Heilerfolge mancher Quelle minutiös festgehalten. Man stößt aber auch auf Hinweise, wie sich Geistliche die begehrten Quellen gegenseitig abspenstig machten oder wie sie geeignet erscheinendes Quellchen mit einem Wunder christlich zu adeln versuchten. Prunkvolle Wallfahrtskirchen und Klöster zeugen noch heute davon, wie viel sich das Volk die Versprechen auf einen Platz im Himmel oder die Hoffnung auf die reinigende und gesundende Kraft des Wassers der Heiligen Quellen, „Bründl“ oder „Augenquellen“ kosten ließ. Die Legenden, die sich um sie ranken, beruhen auf einem guten Dutzend unterschiedlicher Motive, die sich in unzähligen Varianten wiederfinden. Nicht alle dieser Quellen zeichnen sich durch besonders reines Wasser oder heilsame Mineralstoffanreicherungen aus. Und doch: noch heute findet man die Votivtafeln, die vom Leben und Leiden früherer Generationen erzählen und vom tiefen Glauben der Pilger, der nicht unerheblich zu manch „wunderbarer Heilung“ beigetragen haben dürfte. Was hilft hat Recht.
Der Protestantismus hat mit dem Brimborium von Wallfahrerei, Heiligen Quellen und Ablasswesen gründlich aufgeräumt. In evangelisch geprägten Regionen sind die meisten von ihnen heute in Vergessenheit geraten. Weniger erfolgreich war der aufgeklärte Absolutismus darin, dem Pilgertum ein Ende zu bereiten. Gerade im Österreich des Aufklärers Joseph II. sind sie noch heute dicht an dicht zu finden, im katholisch geprägten Bayern dürfte es weit über hundert von ihnen geben. Häufig sind diese „Bründl“ relativ kleine gefasste Quellen, abgelegen an mystischen und kraftvollen Orten mit uraltem Baumbestand, manche in Höhlen oder an zerklüfteten Felsen hoch in den Bergen. Bis heute sind sie viele Plätze der Anbetung geblieben, mit Blumen und einer Kerze geschmückt von Menschen aus der Umgebung, die hier innere Einkehr finden und sich Trinkwasser in Flaschen abfüllen. Aus alten Aufzeichnungen geht aber auch hervor, dass manche dieser Quellen längst versiegt ist, womit dann zumeist auch die Wallfahrt erlosch.
Mineralwässer und Heilbäder
In den Gesteinsschichten unter Deutschlands lagern große Mengen unterschiedlichster Mineral- und Heilwässer. Letzteres muss Mineralstoffe und Spurenelemente in einer Menge und Zusammensetzung aufweisen, die den wissenschaftlichen Nachweis für eine lindernde beziehungsweise vorbeugende Wirkung zulässt. Je nach ihrer Mineralisierung werden sie als Trinkbrunnen und/oder als Bäder eingesetzt bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates, zur Verbesserung des Stoffwechsels, zur Unterstützung innerer Organe, bei Übersäuerung, Hauterkrankungen und vielem mehr.
Anders als in Italien, wo entlang einer geologische Falte an der Grenze von europäischer und afrikanischer Kontinentalplatte zahllose Thermal- und Mineralquellen von selbst aufsteigen, finden sie in Deutschland nur an wenigen Orten den Weg zur Oberfläche – zumeist als Quellen, die schon von den Römern für ihre Thermen und Heilbäder genutzt wurden. In Aachen beispielsweise gruppieren sich 30 Thermalquellen, die mit bis zu 72°C zu den heißesten in Mitteleuropa zählen, entlang zweier Quellzügen im Stadtgebiet, in Baden-Baden treten entlang einer Quellspalte ein gutes Dutzend von ihnen aus. Dem Wanderer begegnet da und dort ein „Rotenborn“, in dessen typisch rostrotem Wasser Eisen aus der Erdhülle gelöst ist. Weiter verbreitet ist der „Stinkeborn“ als Schwefelquelle mit dem Geruch fauler Eier. Man findet sie in Gebieten mit Gipsgestein, gehäuft am Rheingraben, in Norddeutschland am nördlichen Rand der südlichen Höhenzüge, etwa in Bad Nenndorf und mit größerer Dichte dann um das 50 Kilometer südlich gelegene Bad Pyrmont. Dieses alte Heilbad vereint sehr unterschiedliche Mineralwässer: seinen seit alters verehrten „Hyllige Born“, Solequellen, zwei verschiedenen Heilwassertypen und natürliche Vorkommen von Kohlendioxid.
Die Mineralwässer in Norddeutschland lösen wesentlich das Salz vergangener Meere. In der Vergangenheit kam den hier häufigen Solequellen große Bedeutung zu, da sie zur Gewinnung des begehrten Salzes genutzt werden konnten. Brunnen zur Gewinnung von Sole gehören deshalb zu den ältesten Tiefbohrungen. Für die heutige Trinkwassergewinnung ist das Salz andererseits problematisch. In Rheinland-Pfalz und Hessen kommt dem “Drees“ eine wichtige Rolle zu. Dies kohlendioxidhaltige und mineralstoffreiche „Sauerwasser“, das vereinzelt an natürlichen Quellen austritt, wurde schon von den Kelten genutzt wie der Name „Drees“ (vom keltischen „Dreyse“ für sprudelnde Quelle) zeigt. Später fassten und nutzten die Römer das Heilwasser. Die meisten der heutigen Dreese sind mit Bohrungen zumeist relativ geringer Tiefe erschlossen. Die größte Dichte an Tiefbohrungen zur Gewinnung von Mineral- und Thermalwässern liegt entlang des Rheins, in Schwarzwald, Eifel und Niedersächsisch-Hessischem-Bergland, wo die Mineralisierung des Wassers oft mit der vulkanischen Vergangenheit und Tektonik in Zusammenhang steht. Ein Vergleich von deutschen Mineralwasserorten und einer Erdbeben-Gefahrenkarte lässt den Zusammenhang erkennen.
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Nach dem Ende der Römerzeit wurde es um die wenigen natürlichen Thermal- und Mineralwasserquellen in Deutschland zunächst still, einige sind in den unruhigen Zeiten der Völkerwanderungen wohl auch in Vergessenheit geraten. Erst im Frühmittelalter erstanden einige Heilquellen als „Wildbad“ wieder auf. Ihre Wässer wurden sowohl als Trinkkur wie auch erwärmt und mit Kräuteressenzen versehen in hölzernen Badezubern verabreicht. Wie in den späteren städtischen Badestuben nutzten Männer und Frauen häufig den gleichen Zuber, es wurde geschröpft und Blutegeln wurden gesetzt, der Bader zog bösartige Zähne und führte kleinere chirurgische Eingriffe durch. Das Bedürfnis der Badegäste nach kulinarischen und alkoholischen Genüssen, amourösen Abenteuern und Glücksspiel rief schließlich die Geistlichkeit auf den Plan, die der Gaudi im 15. Jahrhundert ein Ende bereitete - kurz bevor eine neue Welle der Pest ein Übriges tat. Schon das erste Auftreten der Seuche hatte nach 1347 geschätzt ein Drittel der Bevölkerung Europas dahingerafft.
Szene aus einer Badestube
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Die Umtriebe in den Bädern flammten immer wieder auf. Bis ins 17. Jahrhundert gab es in Baden um die Walpurgisnacht beispielsweise die „Maibäder“, zu denen katholische Bauern aus dem Schwäbischen mitsamt ihren Frauen anrückten und badeten, aßen und soffen bis ihnen die Sinne schwanden. Zehn Tage später das gleiche bei ihren reformierten Landsleuten. Man badete gleichsam „auf Vorrat“, manch einer soll sogar im Wannenbad übernachtet haben. Die Ratschläge damaliger Badeärzte muten heute kurios an. Ein Bad sollte demnach mindestens acht Stunden dauern, es sei zur wärmsten Tageszeit zu nehmen und während des Bades solle kräftig gegessen und getrunken werden.
Schon früh hatten einige der Wildbäder auch „Luxus-Suiten“ eingerichtet, wo Adel und Klerus „unter sich“ waren. Der 30-jährige Krieg unterbrachen ab 1618 den Aufschwung erneut, Badehäuser wurden zerstört und es dauerte viele Jahrzehnte bevor sich der Kurbetrieb erholte. Kräftigen Rückenwind erhielt er, als Ende des 18. Jahrhundert eine breitere bürgerliche Schicht zu Wohlstand kam, die Romantik Wasser und Quellen zu Sehnsuchtsorten verklärte und um 1850 die Eisenbahn das Reisen erheblich erleichterte. In manch mondänem Kurort verlustierte sich nun monatelang der Hochadel aus ganz Europa, Politiker, Diplomaten, Künstler tauschten sich aus und Ehen wurden eingefädelt. Fest angestellte „Sprudel-Kavaliere“ sahen sich nach geeigneten Kurschatten für die Damen um und jeder war um einen Sonnenplatz möglichst nah an den „besten Kreisen“ bemüht. 2021 hat die UNESCO elf bedeutende Kurstädte in sieben europäischen Ländern als Welterbe gelistet und dieser Vergangenheit ein Denkmal gesetzt.
Der Bedarf an geeigneten Heilwässern zur Errichtung oder Erweiterung von Kurbetrieben stieg unablässig. Die heute rund 350 anerkannten deutschen Kurorte und Heilbäder werden ausnahmslos aus Tiefbohrungen mit Wasser versorgt. Selbst in Orten wie Baden-Baden spielen die natürlichen Quellen mit ihren spärlichen Schüttungen kaum noch eine Rolle: das Wasser der zwölf Brunnen wird heute aus 2.000 Metern Tiefe geholt. Natürliche Thermalwässer mit Temperaturen von über 20°C bekommt man lediglich noch in Form einiger wohltemperierter Tümpel zu sehen, etwa die Warmen Quelle von Algershofen in denen sich Gelbwangenschildkröten fläzen oder den Sennefelder See bei Schweinfurt. Alle anderen Thermalquellen sind gefasst und man bekommt sie lediglich noch in den Pavillons oder Trinkhallen einiger Kurorte zu sehen.
Durch die zahllosen Bohrungen wuchs die Zahl der Heilwasserorte bis in die 1970er Jahre in ganz Europa beträchtlich - beträchtlicher als die Zahl der Kurgäste. Zu den Mineral-, Thermal- oder Sole-Brunnen kamen Moorheilbäder und Kneippkurorte mit Kaltwasseranwendungen. Dem Aufschwung folgte ein langsames Bädersterben, europaweit. Gerade in Italien, wo zahllose Quellen seit Jahrtausenden genutzt werden, mussten Traditionsthermen und unzählige kleine Kurbetriebe schließen, einstmals mondäne Kurorte und Heilwasserbrunnen verkommen. Heute gönnen sich jüngere Besucher gerne einen Tag in einer nahgelegenen der rund 250 Thermen in Deutschland, durchlaufen im Schnellgang Thermalbecken mit Sprudeldüsen, Saunalandschaft, Massage, Wasserrutsche und Bistros. Der traditionelle Kurbetrieb mit längerem stationären Aufenthalt stagniert.
Der Konsum von Mineralwasser hingegen steigt unablässig. Laut der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM) konsumierte der Deutsche 2020 durchschnittlich 133,8 Liter Mineral- und Heilwasser, 1970 waren es 12,5 Liter gewesen. Wie bei den Heilbädern können sich auch von den über 800 amtlich anerkannten Mineralwässern nur wenige auf alte Quellen berufen und die heute kommerziell genutzten Mineral- und Heilwässer werden ebenfalls ausschließlich über Tiefbohrungen erschlossen. Die aus werblichen Gründen gerne genutzte Bezeichnung „Quelle“ ist also irreführend. Der Vorteil dieser Tiefenwässer ist, dass die meisten schon wegen ihres hohen Alters schadstoffarm sind und sie auch dann (noch) in ausreichender Menge sprudeln, wenn Trockenheit herrscht und die Pegel der höheren Grundwasserkörper sinken.
Immer mehr Kommunen und Privatleute machten sich also auf die Suche nach Wässern mit der gewünschten Mineralisierung. In vielen Bohrungen stieß man zwar auf Lagerstätten, nur ein Teil förderte aber Wasser mit der erforderlichen Zusammensetzung zutage und manchen Wassergräber trieb seine Bohrung in den wirtschaftlichen Ruin. Nicht jeder zugelassene Mineralbrunnen konnte auch dem wirtschaftlichen Druck eines zunehmenden Verdrängungs- und Konzentrationsprozesses standhalten. Selbst Marken wie „Überkinger“, in den 1970er- und 1980er-Jahren noch ein Inbegriff für Mineralwasser, mussten Insolvenz anmelden, unzählige weitere Brunnen schließen.
Ein beschauliches Dasein fristen hingegen die Sauerbrunnen. In natürlicher Mofette sieht man noch heute die Gasblasen aufsteigen und mancher Drees leistet sich regelrechte Eskapaden, wie der Wallenborn oder der Kaltwassergeysir von Andernach, der in regelmäßigen Abständen eine bis zu 60 Meter hohe Fontäne in den Himmel wirft. Früher kam den Dreesen in Gegenden, die arm an Quellen sind, eine zentrale Rolle bei der Wasserversorgung zu, weshalb man viele bereits früh mit Bohrungen erschloss. Wie am Dorfbrunnen holten die Frauen hier Trinkwasser das sie auch als Triebmittel beim Backen verwendeten, hier trafen sie sich zum Wäschewaschen, das Vieh wurde getränkt. Jeder Einheimische weiß noch heute wo man den Sauerbrunnen findet und mancher berichtet mit leuchtenden Augen von der besonderen Heilkraft „seines“ Wassers. Mit einem kleinen Pavillon und Sitzbänken drumrum sind gerade in der ländlichen Eifel manche von ihnen eine Institution geblieben.
Gesellige Runde am Drees
Die Eingriffe des Menschen
Nahezu alle Wasserlandschaften Deutschlands haben sich durch die Eingriffe der Menschen im Lauf der Zeit weit von ihrer ursprünglichen Form entfernt. Seen, Flüsse und Bäche besaßen schon immer große Anziehungskraft denn sie boten Trink- und Brauchwasser, Nahrung, Schutz und häufig günstige Voraussetzungen für den frühen Warenverkehr. Quellen galten als Orte der rituellen Reinigung und Tor in die Anderswelt. Schon aus der Steinzeit sind zahlreiche Relikte an Seen, Flüssen und Quellen zu finden, die bekannten Pfahlbauten von Unteruhldingen am Bodensee wurden sogar im Wasser errichtet. Die Römer gründeten entlang des Rheins systematisch Stützpunkte, heute Städte, die sich wie an einer Perlenkette aneinanderreihen: Straßburg, Speyer, Worms, Mainz, Boppard, Koblenz, Andernach, Bonn, Köln, Neuß und Xanten. Sie überdauerte den Zusammenbruch des Römerreichs und die Völkerwanderungen, bis sich im späten siebten Jahrhundert das Fränkische Reich konsolidierte und neue Impulse setzte.
Schon vor rund 1.000 Jahren war zur Landgewinnung mit ersten Eindeichungen von Marschland begonnen worden, was die Küstenlinien im Norden nach und nach gravierend veränderte. Im Mittelalter war es dann vor allem der Betrieb von Mühlen, der als zunehmend bedeutsamer Wirtschaftsfaktor in die Fließgewässer eingriff. Nicht nur Mühlteiche und -kanäle wurden gebaut, Potentaten verlegten ganze Flüsse, um der begehrten Wasserkraft habhaft zu werden und/oder der Konkurrenz „das Wasser abzugraben“. Zugleich wurden Kähne und Flösse zur häufig schnelleren und effizienteren Alternative zu einem Warenverkehr, der sich mit Karren auf holprigen Wegen übers Land mühte. Gegen die Strömung wurden Boote mit Hilfe langer Leinen von Pferden auf „Leinpfaden“ geschleppt, die sich oft durch unwegsames Gelände schlängelten. Durch den Bau von Kanälen wurde das "Treideln" erleichtert, weshalb sie bei Händlern und Schiffern beliebter waren als natürliche Flussläufe.
Schon Karl der Große hatte 793 eine Verbindung zwischen Rhein und Donau schaffen wollen, was daran scheiterte, dass die Hänge beim Einschnitt abbrachen. Der unvollendete Kanal „Fossa Carolina“ ist bis heute beim Dörfchen Graben südlich von Nürnberg zu sehen. Der Bayernkönig Ludwig I. nahm das Projekt 1836 wieder auf. Sein Motiv war patriotisch: Der Kanal sollte eine einigende Verbindung über all die deutschen Kleinstaaten hinweg schaffen. 1846 wurde der Ludwig-Kanal eröffnet, der aber nur von Bamberg bis Kelheim reichte, 1895 unter dem Namen "Kaiser-Wilhelm-Kanal" der knapp 100 Kilometer lange Kanal, der Nord- und Ostsee miteinander verbindet, 1992 schließlich wurde endlich der Main-Donau-Kanal fertiggestellt. Der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, die für den Bau und Erhalt der Bundeswasserstraßen verantwortlich ist, unterstehen heute 50 schiffbare Kanäle mit einer Länge von rund 1.750 Kilometern, 315 Schleusen, zwei Schiffshebewerken, 307 Wehranlagen, 40 Kanalbrücken, 1.300 Straßen- und Bahnbrücken über Bundeswasserstraßen (davon 31 bewegliche), 354 Düker, zwei Talsperren und vier Sturmflutsperrwerke. Alleine Brandenburg zählt über 50 Kanäle, von denen viele Seen miteinander verbinden, was wesentlich auf deren Wasserhaushalt und ökologische Situation Einfluss nimmt.
Mit dem Beginn der Renaissance um 1400 war es der Adel, der sich auf die Gartenbaukunst der römischen Antike besann, dafür große Flächen in künstliche Landschaften umgestaltete und mit pompösen Brunnenanlagen und Wasserspielen auftrumpfte, für deren Betrieb ganze Bäche verlegt wurden. Anderswo baute man Schlösser, die zum Schutz mit künstlich angelegten Wassergräben umgeben waren. In den Städten wollte das aufstrebende Bürgertum nicht nachstehen. Manch schlichter Steingrand, an dem das Vieh getränkt und gemeinschaftlich Wäsche gewaschen worden war, wurde zum Zierbrunnen, mit dem sich Handelsherren und Zünfte selbst feierten.
Ab etwa 1850 begann der große Aufbruch der Kurorte. Kurgärten und Promenaden mit Trinkhallen wurden errichteten, um den Gästen Zerstreuung zu bieten. Als sich das kurende und erholungssuchende Volk immer mehr in die freie Natur ergoss, griff die Manie des Brunnenfassens um sich. Heute gibt es in manchem deutschen Mittelgebirge kaum noch ein Quellchen am Wege, das den Aktivitäten örtlicher Heimat- und Verschönerungsvereine entgehen und sich ein intaktes Quellbiotop bewahren konnte. Zur Erfassung, zum Schutz und zur Renaturierung von Quellen wurden zwar schon zahlreiche Aktionsprogramme beschlossen und Anläufe genommen, passiert ist noch wenig – und wenn, dann häufig auf Initiative privater Naturschutzorganisationen. Quellen werden nach wie vor stiefmütterlich behandelt und auch von der Wissenschaft vorrangig unter dem Blickwinkel der Trinkwasserversorgung betrachtet.
Heute sind Deutschlands Flüsse und selbst kleinste Fließgewässer zu über 90% begradigt, kanalisiert, vertieft, gestaut, verrohrt, verbaut, in welcher Form auch immer von ihrem natürlichen Zustand entfernt. Das beraubt sie ihrer Durchgängigkeit, ihrer Auenwälder und Überschwemmungsgebiete, beschleunigt die Fließgeschwindigkeit und beeinträchtigt die natürliche Regernation des Wassers. Zumal in Städten ist kaum noch ein Wasserlauf natürlich, in Hamburg und Bremen etwa gibt de facto gar keine natürlichen Fließgewässer mehr. In Summe weisen lediglich fünf Prozent der Bäche und Flüsse Deutschlands hinsichtlich ihrer Gewässerstruktur noch einen guten bis sehr guten Zustand auf, viele von ihnen in unzugänglichen Hochgebirgslagen.
In den letzten Jahrzehnten wurden die Konsequenzen verfehlter flussbaulicher Maßnahmen immer deutlicher: Zwar sind schon aus dem Mittelalter Hochwasserereignisse bekannt, die Siedlungsräume und landwirtschaftliche Flächen verheerten wie das Magdalenenhochwasser von 1342, die Passauer Flutkatastrophe von 1501, das Eishochwasser von 1784. Soweit alte schriftliche Dokumente eine Aussage zulassen, scheint die Frequenz starker Überschwemmungen aber bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert zugenommen zu haben und die Hochwässer schießen mit immer größerer Dynamik durch das Land. Trotzdem werden nach wie vor potentielle Überschwemmungsflächen bebaut – was mit Blick auf die Klimaerwärmung und zunehmenden Starkregen nichts Gutes erwarten lässt.
Die Ufer der deutschen Seen sollen eine Länge von insgesamt 11.000 Kilometer haben. Ursprünglich waren es Fischer und Bauern, die hier siedelten und sich ihren Lebensunterhalt verdienten. Zunehmend erwarben aber Adlige und wohlhabende Städter Ufergrundstücke in landschaftlich attraktiven Lagen. Schon vor über 100 Jahren wurde ein „Verunstaltungsgesetze“ gegen das Verbauen von Seeufern und Grundstücksspekulation erlassen. Geholfen hat es wenig. Der Schutz von Seen und deren Ufern, die vielen als „Gemeingut“ gelten, ist noch immer nicht gesetzlich verankert. So sind nicht nur im Alpenvorland weite Uferabschnitte mittlerweile verbaut und damit weder öffentlich zugänglich noch natürlicher Lebensraum. Gerade in der Nähe von Ballungsgebieten wird weiter erbittert über Baurechte gestritten und gemauschelt.
Noch gravierender als Fließgewässer, Seen und Marschen wurden unsere Moore und Sumpfgebiete von Eingriffen des Menschen getroffen. Sie entstanden als Folge der Eiszeit und bedeckten ursprünglich mit 1,5 Millionen Hektar etwas fünf Prozent der Landfläche Deutschlands. Heute sind sie zu 95 Prozent entwässert, abgetorft, bebaut, land- und forstwirtschaftlich genutzt. Ähnlich erging es anmoorigen Gebieten, die durch Grabensysteme drainiert oder wie die Fachsprache es nennt „melioriert“ (von lateinisch melior: „besser“) wurden. In manchen Gebieten ist die Zahl der Drainagegräben um ein Vielfaches höher als die der natürlichen Bachläufe.
Beispielhaft für das Schicksal der Moore soll ein Blick auf die Kendelmühlfilzen geworfen werden, das größte Moorgebiet im Voralpenland. Es entstand auf Tonschichten, die sich am Grund des Urchiemsees absetzen und ihn im Lauf der Zeit vollständig gegen die eiszeitlichen Schotter im Untergrund abdichteten. Kurz nach Christi Geburt war die Gegend bereits römisches Einflussgebiet und die Via Julia am nördlichen Seeufer brachte der Gegend Wohlstand. Südlich des Chiemsees siedelten überwiegend Kelten, die das Hochmoor lediglich in seinen Radbereichen für geringfügige Beweidung und Streumadh nutzten, so dass es geduldig Millimeter für Millimeter wachsen konnte.
Als es 1824 zu einer Neuordnung von Besitzanteilen an der Kendelmühlfilzen kam, ging knapp die Hälfte ihrer Fläche an den Staat und umliegende Gemeinden, der Rest in private Hand. Um 1850 wurde ein Entwässerungssystem gegraben, um Torf für eine Saline in Traunstein abbauen zu können. Nach 1920 nahm die Torfgewinnung so zu, dass eine Feldbahn durch das Moor und an der Bahnstrecke München-Salzburg ein eigener Torfbahnhof errichtete wurde. Zwischen 1931 und 1971 räumte die Justizvollzugsanstalt in Bernau mit Baggern insgesamt 240 Hektar Torfflächen ab, bis 1985 eine Privatfirma nochmals 45 Hektar für gartenbauliche Zwecke. 1992 wurde die Filzen endlich zum Naturschutzgebiet erklärte und die Torfabbaugebiete zwecks Renaturierung geflutete. In den letzten 30 Jahre sind die Vernässungsgebiete zwar weitgehend verlandet, bis wieder ein intaktes Moor entsteht wird es aber Jahrhunderte dauern. Geblieben ist ein Flickenteppich aus verschiedensten Vegetationszonen, an denen die intakten Hochmoorflächen lediglich noch 10% ausmachen. Immerhin hat man dem Moor und seiner Geschichte das interessante Bayerische Moor- und Torfmuseum im ehemaligen Torfbahnhof gewidmet.
Tagebauseen und Baggerweiher
Im Gegensatz zu den Seen Deutschlands sind alle größeren künstlichen Standgewässer wie Braunkohletagebauseen, Talsperren und Baggerseen nahezu vollständig erfasst. Danach gibt es in Deutschland weit über 1.000 mit mehr als einem halben Quadratkilometer Fläche, einige erreichen über 50 Quadratkilometer. Entstanden sind sie fast ausnahmslos in den letzten 100 Jahren und sie haben das Landschaftsbild in mancher Region mehr verändert als alle anderen Eingriffe. Die größte Zahl von Speichern und Talsperren haben Bayern und Baden-Württemberg, die meisten Braunkohletagebauseen Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Ihre Zahl wird in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen: über 500 sollen es einmal sein mit einer Gesamtfläche von fast 50.000 Hektar. Schon jetzt ist in der Lausitz eine künstliche Wasserlandschaft in der Größe der Mecklenburger Seenplatte inklusive der Müritz entstanden.
Das neuerstandene Lausitzer Seenland
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Tagebauseen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von natürlichen Gewässern, aber auch untereinander, wie auf Satellitenkarten zu erkennen ist. Das Wasser von manchen erscheint uzurblau wie in der Karibik, weil ihm künstlich Kalk zugeführt wird. Das aufsteigende Wasser weist in manchem ausgedienten Braunkohletagebau nämlich so viel Eisen-Sulfit-Verbindungen auf, dass es bei Luftkontakt zu verdünnter Schwefelsäure wird – ein Problem, das es so ausgeprägt nirgendwo sonst in Europa gibt.
Satellites pro
Selbst die Einleitung von Wasser aus Schwarzer Elster, Neiße und Spree reicht nicht überall aus, um einen pH-Wert 5 zu erreichen, der die Entwicklung von Ökosystemen mit einer für Seen typischen Flora und Fauna ermöglicht.
Baden kann zu juckender, rauer Haut und roten Augen führen. Ähnlich saurer Moorschlamm wird wegen seiner zahlreichen Heilstoffe hingegen als Kurmittel eingesetzt.
Für die Kohlekonzerne ist das Fluten der Tagebaue die billigste Form der Rekultivierung, unter der Bevölkerung, Wissenschaftlern und Naturschutzorganisationen wird es besonders in der Lausitz überaus kontrovers diskutiert. Die einen sehen ein neues Urlaubsparadies mit großen wirtschaftlichen Potentialen entstehen, andere eine Gefahr für Grundwasser und Fließgewässer mit noch unabsehbaren Folgen. Schon heute ist die Spree einschließlich ihrer Fließe als Folge der Flutungen stark mit Eisen und Sulfat belastet. Chemische Prozessen führen im Zusammenspiel mit Mikroorganismen zur „Verockerung“. Zudem wird es immer schwieriger, die gewaltigen Gruben nicht nur mit Wasser zu füllen, sondern sie während Trockenperioden auch gefüllt zu halten.
Verockerter Arm der Spree
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Anders als von den Braunkohletagebauseen gibt es von Baggerseen vorwiegend Gutes zu berichten. Die meisten haben keine oberirdischen Zu- und Abflüsse. Nach Ende der Nutzung als Kiesgruben füllen sie sich mit klarem, nährstoffarmem und leicht basischem Wasser aus hoch gelegenen Acquiferen oder mit Regenwasser. Bemerkenswert ist auch hier die oft unterschiedliche Färbung benachbarter Seen. Mineralstoffreiches Wasser trübt sich durch unzählige Mikrokristalle milchig ein und nimmt ein leuchtendes Türkis an. Viele der älteren Weiher haben durch den Eintrag organischer Stoffe aus der Umgebung bereits nährstoffreicheres Wasser und sind deshalb von Mikroalgen und Pflanzen grün gefärbt.
Google maps
In manchem Baggersee siedeln sich binnen eines Jahrzehnts zahlreiche Arten an und es entstehen ökologisch vielfältige Lebensräume, die Vögeln, Fischen, Amphibien und Insekten, selbst selten gewordenen Arten wie dem Edelkrebs und Süßwassermuscheln Lebensraum bieten. Gleichzeitig sind viele dieser Weiher beliebte Naherholungsgebiete.
Wasserqualität
Mit der europäischen Wasserrichtlinie hat Wasser im Oktober 2000 erstmals so etwas wie „Rechte“ bekommen: „Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss.“ Schon (beziehungsweise erst) 1988 waren gemeinschaftliche Rechtsvorschriften für die ökologische Wasserqualität und ein Aktionsprogramm gefordert worden. Allerdings war es ein Kraftakt, gegen die Lobbyarbeit von Landwirtschaft, Industrie, Kläranlagenbetreibern und anderen Verschmutzern gemeinwohlorientierte Richtlinien durchzusetzen. Die sahen schließlich vor, dass Flüsse und deren Mündungsbereiche ins Meer, Bäche, Seen, Küstengewässer und das Grundwasser bis spätestens 2027 in einem „guten Zustand“ sein und angemessene Habitate für die verschiedenen Wasserlebewesen geschaffen werden sollten.
Stand 2022 erreichen gerade neun Prozent der deutschen Gewässer den geforderten ökologisch guten Zustand. Der von Flüssen ist sogar noch schlechter als in früheren Untersuchungen angenommen wurde, wie Zahlen des Bundesumweltamtes und der Umweltagentur der EU zeigen. Umweltverbände fordern deshalb von der EU, dass sie Deutschland verklagt.
Ein zentrales Problem ist die Eutrophierung der Gewässer durch überhöhte Einträge von Stickstoff und Phosphor. Schon im Perm vor rund 300 bis 252 Millionen Jahren führten massive Nährstoffanreicherungen – damals ausgelöst durch Erosion und Waldbrände – im Zusammenspiel mit einer rapiden Klimaerwärmung weltweit zum Aussterben von geschätzt 70 Prozent der Landarten und 80 Prozent des marinen Lebens. Die Gewässer waren mit grünem Schleim aus toxischen Algen und Plankton befrachtet. Und man findet ihn heute wieder, diesen grünen Schleim.
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Im Sommer 2022 waren in Hessen bereits ein Viertel der Badeseen so stark von giftigen Cyanobakterien („Blaualgen“) und Vibronen befallen, dass Badeverbote erlassen werden mussten. Nimmt die Frischwasserzufuhr in Trockenzeiten ab, die Sonneneinstrahlung und Wassertemperatur andererseits zu, so können sich in nährstoffreichen Gewässern Algen explosionsartig vermehren. Es sind vor allem kleine Stillgewässer mit geringer Zirkulation, die von diesem Problem betroffen sind, zunehmend tritt es aber auch in größeren Seen und selbst in der Ostsee mit ihrer thermischen Grenzschichtung auf.
Die Alge Prymnesium parvum soll im Sommer 2022 wegen des zu hohen Salzgehaltes im Wasser der Oder wesentlich zu dem verheerenden Fischsterben beigetragen haben. Algen und Bakterien scheiden nicht nur Gifte ab, sondern sie zehren auch den Sauerstoff auf, wenn sie abgestorben auf den Grund von Gewässern sinken und sich dort zersetzen. Andere Algentypen überwuchern Pflanzen. Gerade in Karstgebieten sind viele der Wasserpflanzen stark bedroht, da sie an nährstoffarmes Wasser angepasst sind. Selbst in den Quellen, deren Wasser ausdrücklich nährstoffarm sein sollte, haben sich dort in den letzten Jahrzehnten ganze Rasen von Schleim- und Kieselalgen breitgemacht (Bild unten rechts). Im den Wässern des Balkans, wo Landwirtschaft vorwiegend extensiv betrieben wird, sind diese Algen trotz intensiverer Sonneneinstrahlung und entsprechend höherer Wassertemperaturen noch kaum zu finden.
Neben Nährstoffen werden unzählige weitere Schadstoffe vom Land und aus der Luft in die Gewässer eingetragen. Zu solchen die schon lange in der Diskussion stehen wie Pestizide und Herbizide, Schwermetalle, Weichmacher, Tenside oder Erdöl-Produkte gesellen sich unablässig neue Stoffe, deren Auswirkungen nicht bekannt, oft auch schwer nachzuweisen sind. Es braucht keine spektakulären Chemieunfälle, um den engen Zusammenhang zwischen menschlichem Handeln und der Qualität des Wassers herzustellen. Tatsächlich gibt es kaum Stoffe und Umweltsünden, die sich nicht in irgendeiner Weise auswirken. Das liegt an den besonderen Eigenschaften des Wassers wie hohes Lösungsvermögen, Kapillarität, Wirkung als Katalysator sowie an dem ewigen Wasserkreislauf, der die Stratosphäre mit dem Erdinneren verbindet.
Chemieunfall bei Göttingen
Alleine 269 Arzneimittelwirkstoffe und deren Abbauprodukte wurden in deutschen Bächen und Seen nachgewiesen, darunter Antibiotika und Hormonpräparate. Die Mengen sind teilweise so gering, dass der analytische Nachweis aufwändig ist. Gerade für Hormone und bestimmte Weichmacher aus Kunststoff wurde aber nachgewiesen, welch winzige Mengen ausreichen, um männliche Fische und Lurche verweiblichen zu lassen und die Fortpflanzung zu gefährden. Auch die fehlende Fruchtbarkeit von Männern wird mit Weichmachern in Zusammenhang gebracht.
Die Gefahren durch Mikroplastik rückten erst in jüngster Zeit in den Fokus, als es in den hintersten Winkeln unseres Planeten und im Blut von Menschen auftauchte.
Schadstofferfassung an Oberflächengewässern, beispielhaft der Messpunkt Schnackenburg für die Elbe
Die in der Trinkwasserverordnung und zur Bewertung von Oberflächengewässern herangezogenen chemischen Parameter können unter solchen Bedingungen nur einen Bruchteil der tatsächlich im Wasser enthaltenen Schadstoffe umfassen. Die Verbesserung von Kläranlagen scheitert am politischen Willen und/oder an der Finanzierbarkeit. Welcher Verbraucher wäre schon bereit, zehn Euro oder mehr für einen Kubikmeter Wasser zu zahlen. Industrie, Gewerbe, Kommunen und manche gesellschaftlichen Kräfte schachern mit dem wirtschaftlichen Nutzen und mit Arbeitsplätzen. Da wird bei Bewilligungen zur Nutzung von Wasser wie auch bei Verstößen gegen Auflagen gerne mal ein Auge zugedrückt.
Glücklicherweise verfügen natürliche Gewässer über große Selbstreingungskräfte. Dazu trägt der Sauerstoffeintrag durch Schwallen, Gischten und Wirbeln bei, eine abwechslungsreiche Fließstrecke mit Schotterbetten und Ruhezonen, in denen Bakterien, Algen, Wasserpflanzen und Fauna in natürlichem Gleichgewicht leben, nicht zuletzt Ufergehölze und Auenwälder. Allerdings entsprechen kaum noch Gewässer diesen Anforderungen. Selbst am Boden von so manchem „Krebsbach“ – ein Name, der für eine ehemals exzellente Wasserqualität steht – bildet sich nach seiner Begradigung oder Kanalisierung heute Faulschlamm, in dem anaerobe Bakterien stinkende und giftige Gase bilden. Von einer modernen, ganzheitlichen Limnologie wird der Verbesserung der Gewässerstruktur, die Fließgewässern wieder mehr Raum und natürliche Uferbereiche zugesteht, deshalb hohe Priorität zugesprochen.
Dem Leben in unseren Gewässern setzen auch ihre steigenden Temperaturen zu, für die heiße und trockene Sommer, die Einleitung von industriellem Kühlwasser und fehlende Ufergehölze verantwortlich sind. Arten die an kälteres und sauerstoffreicheres Wasser angepasst sind wandern ab, gebietsfremder Arten zu, generell ändert sich das Wanderverhalten und die Laichzeit von Fischen. Gerade den fehlenden Ufergehölzen wäre einfach und kostengünstig zu begegnen - was bis zu vielen Gewässeraufsichtsbehörden anscheinend aber noch nicht durchgedrungen ist. An unzähligen Bächen oder Flüssen sieht man noch immer niedergemezelte Weiden und Büsche, in den gepflasterten Betten kaum Wasserpflanzen, die Jungfischen eine Kinderstube bieten könnten. Da helfen auch keine großformatigen Info-Tafeln die eine wunderbar vielfältige Fischwelt vorstellen - im Wasser weit und breit keine Flosse, lediglich ein paar Reiher, die in eleganter Pose lauern, ob sich nicht doch noch ein Fisch blicken lässt.
In den heißen und trockenen Sommern der letzten Jahre wurde auch der Mangel an Wasser augenscheinlich. Bäche, die das ganze Jahr über Wasser geführt hatten lagen schon im Frühsommer trocken, in Talsperren nur noch Lachen, dauerhafte Quellen wurden zu periodischen oder versiegten vollständig, vertrocknende Wälder wurden leichte Beute des Borkenkäfers, das Gras ganzer Landstriche verdorrt, Ähren und Gemüse kümmerten auf den Feldern. In Teilen Niedersachsens lag der Grundwasserspiegel Ende 2019 mehr als eineinhalb Meter niedriger als im langjährigen Mittel was auch Auswirkungen auf viele Oberflächengewässer hat, die sich in den Boden zurückziehen. In Niedersachsen und Hessen mussten Gemeinden bereits mehrfach der Trinkwassernotstand ausrufen, im Ort Lauenau kam es im August 2020 zum ersten Totalausfall einer Trinkwasserversorgung wegen des Versiegens der genutzten Quellen. Noch gilt Deutschland als wasserreich, Satellitendaten zeigen aber, dass es jährlich enorme zweieinhalb Kubikkilometer an Süßwasser verliert.
Der Wasserverbrauch pro Haushalt ist zwar von täglich 147 Liter im Jahr 1990 auf heute 120 Liter zurückgegangen. Die „virtuelle“ Wassernutzung, die all unseren Konsum einschließt, liegt pro Kopf allerdings bei 7.200 Litern. Dabei wird unterschieden zwischen „Grünem Wasser“ (natürlich vorkommendes Boden- und Regenwasser, das von Pflanzen aufgenommen und verdunstet wird), „Blauem Wasser“ (Grund- oder Oberflächenwasser, das zur Herstellung eines Produktes genutzt wird und nicht mehr in ein Gewässer zurückgeführt wird. In der Landwirtschaft künstliche Bewässerung) und „Grauem Wasser“ das nötig wäre, um Gewässerverunreinigungen so weit zu verdünnen, dass die Wasserqualität den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Der Wasserbedarf für ein Kilogramm Schweinefleisch etwa setzt sich danach zusammen aus 4.907 Liter grünem, 459 Liter blauem und 622 Liter grauem Wasser.
Viel dieses „virtuellen“ Wassers wird in Ländern verbraucht, in denen schon heute Wassermangel herrscht. Der Aralsee in Usbekistan, früher eines der größten Binnengewässer der Erde, ist fast vollständig dem Anbau von Baumwolle zum Opfer gefallen, weite Landstriche sind versteppt und versalzen. In Spanien soll es bis zu einer Million illegal gebohrter „Mondscheinlöcher“ geben, mit denen Bauern die letzten Grundwasserreserven anzapfen um sie als Melonen oder Gurken auf Reisen zu schicken.
Die Verfügbarkeit von Wasser galt lange als Selbstverständlichkeit, Wasser selbst als technisch beherrschbar. Erst in jüngster Zeit entwickelt sich bei Teilen der Bevölkerung und einzelnen Entscheidungsträgern ein Bewusstsein dafür, was alles schief gelaufen ist bei dem Versuch, sich das Wasser „untertan“ zu machen. Und was der Verlust seiner Naturräume alles nach sich zieht: Verminderte Artenvielfalt, verheerende Hochwässer, schadstoffbelastetes Grundwasser, zur Kloake verkommene Bäche, Algenplage, Wassermangel. So werden Moorflächen renaturiert um Niederschläge und CO2 zu binden, Abschnitte von Fließgewässern und Auen werden in naturnahen Zustand zurückversetzt, Wälder umgebaut um sie dem Klimawandel anzupassen und ihre Fähigkeit zum Speichern von Wasser zu verbessern. Unzählige Vorgaben sollen Schadstoffeinträge mindern und die Wassernutzung verbessern. Einiges wurde erreicht, ein Vielfaches steht für die Zukunft noch an.
Wasser erleben
Auch wenn viele Gewässer sich weit von ihrem natürlichen Zustand entfernt haben, sind die Wasserlandschaften Deutschlands noch heute überaus vielfältig und in Teilen atemberaubend schön. Wasser formt Landschaft und es belebt die zahllosen Momentaufnahmen, in denen sie sich zeigt: von Schneedecken oder Nebelbänken überzogen, in düsterem Regen oder mit freundlichen Schäfchenwolken, mit spiegelnden Wasserflächen, stürmischer Gischt, zu Eis erstarrt, mit zarten Regenbogen oder flammendem Abendhimmel.
Wasser berührt die Seele. So wie eine Wanderung entlang klarer Gebirgsbäche, ein Quelltopf in leuchtenden Farben, ein sonniger Nachmittag am See oder in verschneiter Winterlandschaft unsere Stimmung heben, führen uns Wochen in endlosem Nebelgrau in Lethargie, vertrocknete Wälder und Wiesen, zerstörte Wasserlandschaften deprimieren uns, mitunter bedrohen sie uns existentiell.
Wer sich Zeit nimmt kann in Ruhe eintauchen in die wunderbare Welt der Wasserwunder und durch Beobachten lernen, sie ein Stück weit zu verstehen: die unendliche Formenvielfalt zerbrechlicher Eiskristalle und Schneeflocken, saftige Brunnenkresse und leuchtendgrüner Wasserstern, das Lichterspiel von flüssigen Wasserkristallen, Wellen und Wirbeln, Sinterterrassen und gefrorene Wasserfälle, filigrane Libellen und schwerfällige Erdkröten, schillernder Biofilm auf Drainagegräben, Wasserläufer, blubbernde Methangasblasen. Wer wenig Zeit mitbringt, für den haben wir ein paar fotografische Kostproben zusammengestellt als Anregung, beim nächsten Spaziergang das Wasser doch einmal genauer zu betrachten.
Galerie
Verwendete Internetquellen und weitere, interessante Informationen
https://www.geoparks-in-deutschland.de/Erdgeschichte_Deutschland.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalkstein
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore/deutschland/index.html
https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser
https://undine.bafg.de/rhein/extremereignisse/rhein_hw1784.html
https://www.flussgebiete.nrw.de/die-fliessgewaessertypen-deutschland-5144
https://de.wikipedia.org/wiki/Flie%C3%9Fgew%C3%A4ssertyp#Typen_des_Mittelgebirges
https://www.schifffahrtsverein.de/wasserstrassennetz/
https://www.diebinnenschifferin.de/blog/beitrag_5/beitrag_5.html
https://www.planet-wissen.de/technik/schifffahrt/kanaele_kuenstliche_wasserwege/index.html#Schiffbar
https://alt-owen.com/baeder-und-bader-in-owen/2/
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/1996.pdf
https://www.energiezukunft.eu/umweltschutz/lasten-fuer-die-ewigkeit/
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Seen_in_Deutschland
Liste von Talsperren in Deutschland
Liste von Flüssen in Deutschland
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/seen#talsperren
https://www.gewaesser-bewertung.de/files/steckbriefe_fliessgewaessertypen_dez2018.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Wasserf%C3%A4lle_in_Deutschland
https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/unser-land/alpenvorland
https://cham.bund-naturschutz.de/projekte/arracher-moor/hochmoor-oder-niedermoor
https://de.wikipedia.org/wiki/Kendlm%C3%BChlfilzen
https://thermen.at/magazin/wissenswertes/2084-geschichte-der-thermen-bauernbaeder